Kassen: „Trend zu hybriden Lösungen“ | stores+shops

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Kassen: „Trend zu hybriden Lösungen“

Die Kunst bei Kassensystemen besteht zunehmend darin, vielfältige Funktionalitäten zu vereinen ohne Kompromisse bei der Leistung einzugehen. Zudem gilt es, die Standfläche so klein wie möglich zu halten. rt retail technology hat Hans-Heinrich Katt als selbstständigen Management-Berater für IT-Projekte in Oberndorf zu Entwicklungen an Handelskassen befragt.

Herr Katt, Standard- oder Individual-Software – in welche Richtung geht es?

Das hängt vom individuellen Umfeld ab. Mittelständischen Unternehmen würde ich immer die Standardlösung eines stabilen Software(SW)-Partners empfehlen. Große Retailer wie Obi, dm oder auch Aldi haben sich für eine Individuallösung entschieden. Damit hat man die Änderungsgeschwindigkeit, aber auch den Entwicklungsaufwand in der eigenen Verantwortung. Das ideale Konzept scheint mir ein standardisierter Kern – eine SW-Plattform – zu sein, mit der Möglichkeit, schnell und eigenverantwortlich Erweiterungen sowie kundenspezifische Elemente zu ergänzen.

Wird die Kasse eher zum Thin Client oder zur hochgerüsteten Anwendungszentrale?

Das ist eine Glaubensfrage. Die Kasse ist DER zentrale Punkt eines Ladengeschäftes, der Ausfall der Kassen wäre ein Supergau. Ich persönlich würde grundsätzlich immer eine Kasse bevorzugen, die auch im Krisenfall funktionsfähig bleibt, eigene Speicher beinhaltet und nicht zwingend von einer Netzwerkverfügbarkeit abhängt. Andererseits sind Netze und Client-HW sehr stabil und weniger anfällig geworden. Auch hier sehe ich die Zukunft in einer hybriden Lösung: stabile, unabhängige Kassen an den Schlüsselpunkten bzw. am zentralen Checkout; gegebenenfalls ergänzt durch Thin Clients an Beratungsplätzen oder in Fachabteilungen.

Welche Weiterentwicklungen stehen bei POS-Anwendungen auf der Agenda?

Wichtigste Faktoren – seit Jahren unverändert – sind die intuitive, sichere und leichte Bedienbarkeit, der Schutz vor Manipulation, aber auch eine hohe Flexibilität im Adaptieren neuer Verfahren, zum Beispiel für mobile Zahlsysteme. Auch die insgesamt hohe Innovationsgeschwindigkeit am POS, der schnelle Zugriff auf Informationen wie Lagerbestandswerte oder die Kombination mit dem Web-Business müssen an der Kasse schnell und sicher abbildbar sein. Software-Entwicklungszeiten von Monaten oder Jahren sind nicht mehr State-of-the-Art. Die modulare Adaptierbarkeit neuer Verfahren und Methoden ist das Gebot der Stunde.

Welche Omnichannel-Prozesse muss die Software abbilden?

Generell muss die Omnichannel-Fähigkeit im Handel zunehmend am POS verfügbar sein. Hier werden wir sicherlich noch diverse weitere, notwendige Innovationen sehen. Aber: Alles hängt vom individuellen Bedarf ab, umso mehr sind heute flexibel und schnell konfigurierbare SW-Lösungen eine Basisanforderung an Kassensoftware. Generell glaube ich, dass die Kasse in ihrer herkömmlichen, historischen Ausprägung wie die Dinosaurier eher untergehen wird. Moderne, zukunftsträchtige Kassenkonzepte besitzen die Fähigkeit, in neue Prozesse und Konzepte eingebunden zu werden, haben logische Verknüpfungspunkte und unterstützen alle neuen oder kombinierten Verkaufsstrategien. Die Kasse ist kein isoliertes Einzelelement mehr.

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Das Interview führte Klaus Manz.

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