Migros lässt den Kunden im Store scannen | stores+shops

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Das Migros-eigene „subito“-Mobile-Scanning- und Selfscanning-Programm wird von den Schweizer Kunden und Kundinnen gut angenommen. (Foto: Obrecht Technologies)

Migros lässt den Kunden im Store scannen

In über 130 Märkten der Migros-Gruppe können die Kunden zwischen bedientem Checkout, stationärem SB-Checkout oder Mobile Scanning wählen. Im Schnitt 20, in der Spitze bis zu 50 Prozent des jeweiligen Markt-Umsatzes werden über die SB-Schienen abgewickelt.

Mobile Scanning überzeugt deutsche Food-Händler bislang nicht. Lediglich der bayrische Filialist Feneberg bringt die schon rund 20 Jahre alte Technologie nennenswert auf die Fläche. In inzwischen 14 der über 80 Feneberg-Märkte im Allgäu können die Kunden ihre Einkäufe direkt am Regal erfassen. Ansonsten gibt es lediglich Pilotinstallationen, etwa von der Metro in ihrem Real Future Store, von der Rewe Group und in Kürze von Tegut. Tegut allerdings könnte nach Feneberg der zweite deutsche Händler sein, der stärker auf Mobile Scanning setzt. Denn das Sagen bei solchen Entscheidungen hat die Migros Zürich, Muttergesellschaft des Fuldaer Händlers.

Self-Payment „kinderleicht“ (Foto: Migros)

Self-Payment „kinderleicht“ (Foto: Migros)

Die Migros ist überzeugt von der Lösung: Gegenwärtig werden wöchentlich 2-3 Migros-Märkte mit SB-Systemen ausgerüstet. „Unser Auftrag lautet, unseren Kunden den bestmöglichen Service zu bieten, und dazu gehören auch Wahlmöglichkeiten beim Checkout“, sagt Hans Schwarz, Leiter M-POS bei den Migros IT-Services.

In den USA und in Europa befindet sich Migros mit dieser Ausrichtung in illustrer Gesellschaft. Der weltgrößte Händler Walmart hat, nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Planet Retail, inzwischen rd. 250 seiner US-Standorte mit Mobile-Scanning-Systemen ausgestattet.

In Europa nutzt Ahold, der „Erfinder“ des Verfahrens, dieses in seinen niederländischen Albert-Heijn-Filialen intensiv. Auch Tesco in Großbritannien hat die Systeme bereits in vielen Märkten implementiert, ebenso wie Coop in der Schweiz, Jumbo in den Niederlanden sowie Auchan und Carrefour in Frankreich.

Die Migros-Gruppe entscheidet je nach Standort, Verkaufsfläche und Kundenstruktur über ihre „subito“ genannten SB-Installationen. Dabei werden zwei Systeme einzeln oder kombiniert eingesetzt. Beim „subito“-Selfcheckout als stationärer Lösung können die Kunden am SB-Terminal scannen und mit Kreditkarte bezahlen – gedacht für den kleineren Warenkorb. Für größere Einkäufe steht das „subito“-Selfscanning zur Verfügung.

Zwei Systeme

Der Händler teilt seine Märkte intern nach den Größengruppen M, MM und MMM ein. Hinzu kommen M-express-Märkte an hoch frequentierten Standorten wie Bahnhöfen. Bei M-express sind neben bedienten Kassen ausschließlich „subito“-Selfcheckout-Terminals, in den MM- und MMM-Formaten dagegen mehrheitlich beide SB-Systeme installiert. Insgesamt wurden bislang rd. 130 Migros-Märkte mit den SB-Lösungen ausgestattet, davon rd. 80 mit „subito“-Selfscanning und 90 mit „subito“-Selfcheckout.

Weit verbreitete Kundenkarte

1997 hat Migros erstmals seine „Cumulus“-Karte unter die Kundschaft gebracht – eine personifizierte Kundenkarte ohne Bezahlfunktion. Knapp 3 Mio. Schweizer Verbraucher und damit rund ein Drittel der Bevölkerung besitzen diese Karte inzwischen. Sie ist Voraussetzung, um das Mobile Scanning nutzen zu können. Am Eingang identifiziert sich der Kunde per Karte am Terminal und bekommt per Lichtsignal ein mobiles Erfassungsgerät („MC 17“ von Motorola) zugewiesen.

Auch den Überblick über die Kosten stets im Griff (Foto: Obrecht Technologies)

Auch den Überblick über die Kosten stets im Griff (Foto: Obrecht Technologies)

An der Rückgabe-Station wird der „Einkauf beenden“-Strichcode erfasst, anschließend an der Zahlstation der persönliche Code auf der „Cumulus“-Karte gescannt. Daraufhin werden am Terminal-Display die gewählten Artikel und der Endbetrag angezeigt. Bevor der Kunde mit Kreditkarte bezahlt, kann er auch seine Rabatt-Coupons oder „Cumulus“-Coupons einscannen und mit dem Gesamtbetrag verrechnen.

Die zentrale Warenwirtschaft der Migros basiert auf SAP, die Kassenanwendung auf der „VisualStore“-Lösung von ehemals IBM, inzwischen Toshiba. Von Toshiba stammen auch die notwendigen Applikationen für das Mobile Scanning. Darüber hinaus arbeitet Migros mit Motorola für die mobilen Scanner sowie mit weiteren Hardware-Anbietern etwa für die Bezahlterminals zusammen.

Hans Schwarz ist überzeugt, dass die Nutzungsquoten der Systeme in den kommenden Jahren sukzessive weiter steigen werden (siehe Interview). „Insbesondere das mobile Selfscanning bringt dem Kunden maximale Vorteile, denn er hat jederzeit seinen Einkauf unter Kontrolle, außerdem minimiert er seine Wartezeit, da die Ware am Checkout nicht mehr aus- und eingepackt werden muss und da der Zahlprozess selbst zu Stoßzeiten maximal 60 Sekunden dauert“, so Schwarz begeistert. Dieser Kundennutzen, nicht etwaige Einsparungen bei den Personalkosten stünden bei Migros im Fokus, versichert Schwarz. Aber: „Ein auch betriebswirtschaftlich rechenbares Plus bieten die Systeme zum Beispiel, weil sie deutlich weniger Standfläche als eine bediente Kasse benötigen.“

Fotos: Migros (1), Obrecht Technologies (2)

Weitere Informationen: www.migros.ch   

Smartphones keine Alternative

Hans Schwarz, Leiter M-POS bei den Migros IT Services, über SB-Systeme und die künftige Rolle des Smartphones als Scan- und Bezahl-Medium.

Wie viel Umsatzanteil wickelt Migros über die „subito“-Services ab?

Rund 20 Prozent der Kunden benutzen „subito“, wobei deren Umsatz zwischen 20 und 40 Prozent zum Filialumsatz beiträgt. Zu Spitzenzeiten sind es bis zu 50 Prozent. Bei einer Neuinstallation erreicht eine Filiale diese Anteile normalerweise bereits nach wenigen Wochen. Dabei werden die Systeme über alle Kundengruppen hinweg akzeptiert, wir stellen keine speziellen Schwerpunkte fest.

Wird Migros die SB-Technik flächendeckend installieren?

Wir statten momentan wöchentlich zwei bis drei weitere unserer insgesamt 660 Schweizer Märkte mit SB-Systemen aus. Unser Auftrag ist ausschließlich die Erhöhung des Kundennutzens, unter anderem durch Reduzierung der Wartezeiten am Checkout. Dieses Ziel wird erreicht beziehungsweise übertroffen.

Welche Rolle wird das Smartphone künftig bei den SB-Prozessen spielen?

Wir prüfen die Technologie und setzen sie auch in Laborfilialen ein. Speziell beim Mobile Scanning werden Smartphones aus unserer Sicht auf absehbare Zeit keine Alternative zu professionellen mobilen Scannern bieten, die ausschließlich für diesen Einsatz entwickelt und produziert werden. Gerade für den mittleren und großen Einkauf wird das Scannen per Smartphone aus mehreren Gründen zukünftig keine wesentliche Rolle spielen.

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