Von der Preisauszeichnung zum Marketing-Tool | stores+shops

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Intermarché in Frankreich setzt auf elektronische Preisauszeichnung. (Foto: SES)

Von der Preisauszeichnung zum Marketing-Tool

Elektronische Regalauszeichnung hat sich von der einstigen Preisanzeigetafel zu einem multifunktionalen Instrument für Retail-Prozesse entwickelt. Preisanpassungen aufgrund von Wettbewerbsbeobachtung über die Verkaufskanäle hinweg können praktisch in Echtzeit realisiert werden.

Auf der EuroShop 2014 war die Zahl der Anbieter von Electronic Shelf Labelling (ESL)-Hardware und auch von Lösungsanbietern, die ESL beim Handel integrieren, deutlich angestiegen. Das Thema ESL entpuppte sich laut Jürgen Berens von Rautenfeld, CEO der Online Software AG, als ein Trendthema. „Es gibt verschiedene Treiber für diese Entwicklung“, sagt Roald Bleckmann, Vertriebsleiter von Adasys. Das Unternehmen bietet ESL-Integrationen bis hin zum Rollout an. 

Das Regaletikett wird interaktiv und kommuniziert via QR-Code mit dem Kunden. (Foto: Pricer)

Das Regaletikett wird interaktiv und kommuniziert via QR-Code mit dem Kunden. (Foto: Pricer)

Einer der „Treiber“ sind die Multichannel-Anbieter, die Preisänderungen zeitgleich im Onlineshop und in den stationären Filialen abbilden wollen und müssen, weil ihre Kunden per Smartphone up to date sind und unterschiedliche Preise nicht akzeptieren. Bleckmann: „Alles schaut auf den großen Amazon.“ Um Preisänderungen am Regal just in time abzubilden, sind ESL unentbehrlich. Ein weiterer starker Treiber ist laut Bleckmann die Technologie. Gab es in den Anfängen von ESL nur eine segmentierte Anzeige von digitalem Preis und Produktinfos auf Papierdruck, erlaubt die Technologie der E-Book-Reader heute eine vollgrafische Anzeige sogar in mehreren Farben. Dabei werden die ESL-Displays mit allen Informationen automatisch zentral „per Knopfdruck“ aus dem Warenwirtschaftssystem versorgt. Neben Preisänderungen, Artikelbezeichnungen und -abbildungen können auch beliebige andere Informationen wie zum Beispiel Bar- und QR-Codes oder auch Infos über Allergene per Funk an die ESL übertragen werden. Außerdem ermöglichen ESL mit bidirektionalem Datentransfer, wobei auch NFC-Module integriert werden können, ganz neue interaktive Kommunikationsmöglichkeiten für Kunden und Mitarbeiter.

Auch der Wunsch des Handels nach immer größeren Formaten wie zum Beispiel A4 und größer für den Einsatz in Getränkemärkten oder oberhalb von Obst- und Gemüseauslagen wird inzwischen mit ESL-Panels in XL-Größen erfüllt. Wieder andere Erfordernisse stellen sich an den Frische-Bedientheken: Hier sind aus Hygienegründen Gehäuse mit entsprechenden IP-Schutzklassen gefragt. Auch diese sind am Markt verfügbar. Für die Integration von ESL stehen dem Einzelhandel zahlreiche Optionen offen. Zum einen ist er nicht an einen spezialisierten Anbieter von ESL-Hardware gebunden. Verschiedene IT-Häuser bieten die Integration von ESL im Rahmen ihrer Systemleistungen mit an und kooperieren ihrerseits auf diesem Feld wieder mit Spezialisten für Software oder Netzwerklösungen.   

Werbekommunikation über ESL

Online Software integriert ESL in seine Lösungen für die Preis- und Werbekommunikation am POS. Gemeinsam mit den Partnern Nexgen und Tradesolutions wurden auf der EuroShop umfassende Lösungen für die Preis- und Werbekommunikation am POS aufgezeigt. Diese reichen von Multimedia-Regalleisten über ein interaktives QR-Code-Regal bis hin zu den ersten Einsatzmöglichkeiten von „Google Glass“ im Handel. Online Software setzt bei der ESL-Hardware u.a. auf die E-Ink-Systeme des österreichischen Anbieters Imagotag sowie auf farbige Tablets. Als „passive Displays“ zeichnen sich die ESL von Imagotag durch einen niedrigen Energieverbrauch aus, weil sie nur bei einer Preisänderung Strom benötigen. Zeichen, Texte und Logos können als jpg geladen werden. Seit einiger Zeit können E-Ink-Displays von Imagotag neben der Farbe Schwarz auch Rot abbilden. „Unsere Roadmap für 2016 sieht vor, dass wir vier Farben im Display darstellen können“, kündigte Imagotag-Geschäftsführer Dr. Michael Moosburger auf der EuroShop an.

Die Signale werden per Infrarot (IR) oder Funk übermittelt. IR benötigt eine Sichtverbindung zwischen Sender und ESL, verbraucht aber nur wenig Strom. Funk benötigt bislang proprietäre Netze, kommt aber mit weniger Funkstationen (Access Points) aus. Online Software ist eine Kooperation mit dem Netzwerkanbieter Lancom eingegangen, um vorhandene Access Points für die ESL-Anbindung nutzen zu können. Lancom zeigte auf der EuroShop die weltweit erste Integration von ESL in eine Wlan-Lösung. Die Access Points vereinen in einem Gerät die Funktechnologien für Wlan und ESL (siehe auch Statement von Christian Schallenberg im Kasten). Shop-Betreiber müssen also nur eine Infrastruktur einrichten und unterhalten. Allein diese Kooperation zeigt, dass die ESL-Ausrüster daran arbeiten, die Akzeptanz im Handel zu forcieren.

Fotos (2): SES (1), Pricer (1) 

Zeitlich und räumlich angepasste Preisstrategien

Christian Schallenberg, Mitglied der Geschäftsleitung, Lancom Systems

Christian Schallenberg, Mitglied der Geschäftsleitung, Lancom Systems

„Die elektronische Waren- und Preisauszeichnung ist ein Zukunftsfeld im Einzelhandel. Sie verspricht verbesserte Geschäftsprozesse und neue Geschäftsmodelle. Über die zentrale Steuerung von Preisen können Best-Preis-Strategien im stationären Handel schnell umgesetzt werden. Online-, Offline- oder Multichannel-Vertriebsmodelle sowie die flexible Preisgestaltung und -anpassung werden immer wichtiger. Die zentrale elektronische Preisgestaltung durch Electronic Shelf Labels bietet neue Möglichkeiten der Wertschöpfung durch zeitlich oder räumlich angepasste Preisstrategien. Produktpreise können dynamisch und flexibel angepasst werden, etwa nach Warenverfügbarkeit oder nach Frische bei verderblichen Artikeln. Nicht zu vergessen: Manuelles Etikettieren wird gänzlich überflüssig.“

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