„Wir haben angesichts unseres erfreulichen Wachstums und der fortschreitenden Internationalisierung unseres Geschäftes beschlossen, unser Unternehmen möglichst investitionssicher für die Zukunft technologisch neu aufzustellen“, sagt Geschäftsführer Sebastian Bär. Einerseits sollte der Workflow über die gesamte Wertschöpfungskette effizienter und wirtschaftlicher gestaltet werden, andererseits sollte das Unternehmen durch die Integration neuer Kommunikationswege, Zahlungsweisen und Shop-Anbindungen noch kundenfreundlicher werden. Last but not least sollten auch die technischen Voraussetzungen für eine möglichst wirtschaftliche Erschließung neuer Märkte geschaffen werden.
Mit der Software „SPH-Dynamics AX“ verfügt Bär inzwischen über eine kaufmännische Lösung für die Finanz-, Kreditoren-, Debitoren- und Anlagenbuchhaltung sowie für die Kostenrechnung. Bestandteil des Gesamtpakets sind darüber hinaus ein Customer Relationship Management (CRM)-, ein Business Intelligence (BI)-, ein Einkaufs- und ein Enterprise Resource Planning (ERP)-System mit allen Anforderungen der Warenwirtschaft inklusive bedeutsamer Logistikanforderungen eines Versenders. Im Jahr 2012 wurden die stationären Filialen noch nicht abgelöst, sondern über eine Schnittstelle an die neue Microsoftlösung angeschlossen.
E-Commerce für den japanischen Markt
Wenig später stand auch der Vertriebs-Tochtergesellschaft in Japan das neu eingeführte ERP-System zur Verfügung. Auch dort sollte die Effizienz in den bestehenden Vertriebskanälen Großhandel, Einzelhandel, Versandhandel und E-Commerce gesteigert werden. Fünf japanische Mitarbeiter arbeiten im täglichen Betrieb mit der Software, die – wie in Europa – sämtliche versandhandelsspezifischen Funktionalitäten von der Bestellerfassung über die Einsteuerung der Logistik bis hin zum Abrechnungswesen und dem Retouren-Management abdeckt. „Die Tatsache, dass die von uns eingesetzte Versandhandelssoftware SPH-direct auf Microsoft Dynamics AX basiert, hat den Schritt in einen aus europäischer Sicht eher exotisch anmutenden Massenmarkt in Fernost deutlich erleichtert“, sagt Geschäftsführer Bär.
„SPH-POS“: Die Anwendung basiert auf Microsoft Dynamics AX for Retail.
Auf dem Weg zu einem nahtlosen Gesamtsystem über alle Vertriebskanäle führte die Bär GmbH für die stationären Ladengeschäfte das neue Kassensystem „SPH-POS“ des IT-Systemhauses SPH ein. Dieses bietet alle Funktionalitäten eines modernen Kassensystems von der Schichteröffnung, über die Abdeckung mannigfaltiger Zahlungsarten, Berücksichtigung von Rabatten bis hin zum Druck von Zwischenberichten oder dem Kassensturz zum Tagesabschluss mit Z-Bericht.
Das entscheidende Argument für die Einführung des Systems war für Bär, dass mit dem Kassensystem am POS auf vollständige Daten aus Warenwirtschaft und Kundenhistorien aus dem Versandhandelsgeschäft zugegriffen werden kann. Dadurch stehen in den Läden Funktionen zur Verfügung, die zuvor nur im klassischen Versandhandel über einen Webshop oder ein Call Center durchführbar waren. Hierzu gehört zum Beispiel die integrierte Retouren-Abwicklung. Auch können am POS Datensätze für Neukunden ins integrierte Gesamtsystem aufgenommen werden, sodass diese beim nächsten Kundenkontakt über jeden Verkaufskanal verfügbar sind. Ein weiterer Service ist das sogenannte „Click & Collect“-Verfahren, also die Online-Bestellung mit Abholung in einem Ladenlokal oder umgekehrt die Lieferung nach Hause – sollte am POS beispielsweise einmal ein Artikel ausnahmsweise nicht verfügbar sein. Folglich wurden sukzessive alle 25 Bär- und Joe Nimble-Ladenlokale in Deutschland mit SPH-POS ausgestattet.
Zur weiteren Steigerung der Leistungsfähigkeit fand im Mai 2014 ein Update des Systems statt. Dabei wurden zusätzliche Funktionen ausgerollt. Seither ist Bär in der Lage, die Bestände über alle Filialen alle 15 Minuten zu aktualisieren und die Verkaufsdaten auszutauschen. Mit diesem Feature wurde die gesamte Warenverfügbarkeit noch transparenter und die Disposition der Filialen optimiert. Dem Ziel, die Kundenzufriedenheit weiter zu steigern, ist das Unternehmen mit dieser Lösung näher gekommen – zumindest gibt Sebastian Bär zu: „Wir verfügen über zuverlässige Hinweise, dass uns dies gelingt.“
Weitere Informationen: www.baer-schuhe.de und www.sph-ag.com
Multichannel muss „seamless“ sein
„Nahtlos“ ist einer der Kernbegriffe für Multichannel-Händler wie John Lewis, House of Fraser, Tesco und Waitrose. Diese trafen sich im Oktober auf der in London veranstalteten Internet Retailing Conference. Beim Kunden zuhause präsent zu sein, ist eindeutig eines der Ziele der Händler.
EuroCIS 2015: Plattform für Multichannel
Mit Lösungen, Trends und Visionen für den Handel der Zukunft bietet die EuroCIS 2015 einen Think Tank in Sachen Multichannel. Die sogenannte Multichannel Area auf Europas führender Fachmesse für die Bandbreite an Retail Technology richtet sich an den stationären Handel und alle, die erkannt haben, dass im Handel offline und online immer mehr ineinandergreift.