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Deutschland, deine Shopsoftware

Die Auswahl der Shopsystemsoftware ist eine zentrale Infrastruktur-Entscheidung. Sie verbindet die Produktdatenbank, das Warenwirtschaftssystem und die Kundendatenbank, präsentiert dem Endkunden die Artikel und füttert die Suchmaschinen. Das EHI hat die Shopsysteme der Top 1.000-Onlineshops in Deutschland analysiert.

Mit der rasanten Entwicklung des Online-Shoppings sind auch die Anforderungen an das Shopsystem gestiegen. Die Technik ist gleichermaßen Enabler wie auch Grenze der möglichen Strategien. „Gerade für Omnichannel-Konzepte ist eine Lösung notwendig, die die Kanäle als ein integriertes Ganzes betrachtet, auf einen gemeinsamen Datenbestand zugreift und so dem realen Verhalten der Kunden entspricht“, beschreibt Roman Howe, Business Unit Leader bei IBM, die gestiegenen Anforderungen.

Um diesen Anforderungen zu begegnen, stellt sich dem Händler zunächst einmal die Frage nach dem „make or buy“. Während das „Make“ auf die individuell maßgeschneiderte Lösung setzt, vertraut „Buy“ auf die übergreifende Qualität einer Standardlösung. Am Markt verändern sich die Strategien der Protagonisten, alles scheint möglich. Die Otto Group hat in der Vergangenheit eine angepasste Version des „novomind ishop“ eingesetzt und baut nach dem Projekt „Lothse“ nun mit dem Projekt „Collins“ eine eigene Shopsoftware auf. Die Rewe hat ein Shopsoftware-Unternehmen eingekauft und angekündigt, Nummer eins im Online-Lebensmittelhandel werden zu wollen. Fressnapf hat lange Jahre einen wesentlichen USP in der eigenentwickelten Shopsoftware kommuniziert und steigt aktuell im Zuge der Internationalisierung auf die Standardsoftware Hybris um. Diese wurde von SAP übernommen, um das eigene ERP-System mit einer Onlineshopsoftware im Portfolio zu stärken. Im B-to-B nutzt Burger King für das Filialordering der Warenlieferung einen Magento-Webshop.

Eigenentwicklungen dominierend

Bei den Top 1.000 der deutschen Onlineshops insgesamt ist die Eigenentwicklung (423 Shops und 40,36 Prozent Umsatzanteil) dominierend. Umsatzmäßig folgen dann der Amazon-Webstore (4 Shops und 19,94 Prozent) und Hybris (49 Shops und 6,69 Prozent), wobei die starke Platzierung von Amazon natürlich wesentlich durch die überwältigende Positionierung von Amazon als größtem Onlinehändler in Deutschland begründet ist. Auf Platz 4 liegt Magento (129 Shops und 5,51 Prozent), Intershop (21 Shops und 3,75 Prozent) und Oxid E-Shop (94 Shops und 3,85 Prozent) folgen. Shopware (34 Shops und 2,70 Prozent), IBM Websphere Commerce (19 Shops und 2,54 Prozent), Demandware (25 Shops und 1,66 Prozent) und xt:Commerce (38 Shops und 1,55 Prozent) bilden die letzten der führenden 10 Plätze. Insgesamt wurden 69 Shopsysteme in den Top 1.000 gefunden.

Der Anteil der Eigenentwicklungen variiert je nach Produktsegment. Onlineshops aus dem Segment Foto, Druck, Book-on-Demand haben mit 87,50 Prozent eine Eigenentwicklung als Shopsystem, hingegen sind es im Segment Gartenbedarf nur 25 Prozent. In der Mehrzahl der Segmente liegt der Anteil der Eigenentwicklungen bei 40 bis 50 Prozent.

Dass der Anteil der Eigenentwicklungen künftig zurückgehen wird, ist die klare Erwartungshaltung des EHI, wo ähnliche Diskussionen gerade in den 90er-Jahren begleitet wurden, als der Handel seine Warenwirtschaftssysteme austauschte und sich fragen musste, ob die Artikelstammdatenverwaltung oder Rechnungsprüfung tatsächlich Wettbewerbsvorteile bot, die eine Eigenentwicklung forderten. In dieser Richtung denkt auch Dirk Wieland, Geschäftsführer von MAC: „Das Zusammenspiel von Abläufen wie Adressprüfung, Kreditlimitprüfung, Bonitätsprüfung, Paymentverfahren und Informationen über den Auftragsstatus findet sich natürlich am schnellsten in einer markterprobten Standardbranchenlösung wieder, in die das Know-how vieler Handelsunternehmen eingeflossen ist.“

Länge des Checkout

Aber auch innerhalb der Standardlösungen nutzen die Onlineshops die Systeme sehr unterschiedlich. Die EHI-Studie analysiert, wie lang etwa der Checkout-Prozess ist oder welche Daten abgefragt werden. Untersucht wurde die Länge des Checkouts für den Kunden sowie für die Logistik- und Payment-Angaben. Die Auswahl der Lieferarten findet mit 40,5 Prozent am häufigsten auf Seite 4 statt. Die meist vorgefundene Lieferart ist DHL (17,2 Prozent) und die Bezeichnung Standard-Versand (16,7 Prozent), bei der aber kein Lieferunternehmen explizit benannt wird.

Die Auswahl der Zahlungsarten wird bei 47,6 Prozent auf der 4. Seite ermöglicht. Ein prozentualer Rabatt wird bei 9,3 Prozent für Vorkasse mit durchschnittlich 2,9 Prozent Nachlass angeboten, ein prozentualer Aufschlag für Finanzierung bei 4,3 Prozent mit durchschnittlich 9,26 Prozent Aufpreis. Ein fixer Aufschlagspreis wurde bei 40,9 Prozent bei Nachnahme mit durchschnittlich 5,46 Euro vorgefunden. Die gesamte Checkout-Länge liegt bei 40,4 Prozent bei 5 Seiten.

Ein kurzer Checkout ist also ein Mythos – was allerdings bedenklich erscheint vor dem Hintergrund, den eine hohe Usability für den Erfolg bedeutet. „Durch die Überarbeitung der Suche, Navigation und des Merchandisings“, betont Carsten Kraus, Gründer und Geschäftsführer von Fact-Finder, „haben einige der Top 100 E-Commerce-Retailer messbare Umsatzsteigerungen von bis zu 33 Prozent erzielt.“ An dieser Stelle wird deutlich, dass für Händler und Dienstleister bei der zunehmenden Anzahl an Möglichkeiten die Auswahl einer Shopsoftware immer schwerer fällt, weil das Risikopotenzial bei einer Fehlentscheidung erheblich, wenn nicht gar existenziell geworden ist. Die EHI-Studie trägt mit dem Marktüberblick zur Shopsoftware, über Performance-Werte hin bis zur Gestaltung von Design und Checkout-Prozess sowie 14 Case-Studies zu einer soliden Datenbasis für eine faktenbasierte Entscheidung bei.

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Kontakt: atzberger@ehi.org  

Weitere Informationen: www.ehi-shop.de/de/handelsthemen/e-commerce/studie-shopsysteme-in-deutschland-2015

Weitere Daten und Statistiken zum Thema finden Sie auf Deutschlands spezialisierter Datenbank zur Handelsbranche des EHI Retail Institute: www.handelsdaten.de

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