Dynamischer Markt trotz Dominanz der „Big Five“

Der Kauf auf Rechnung wurde trotz großer Nachfrage seitens der Kunden von den Händlern aufgrund des hohen Ausfallrisikos lange nur ungern angeboten. Durch den verstärkten Einsatz unterschiedlicher Maßnahmen im Bereich des Risikomanagements, zum Beispiel Plausibilitätschecks von Adressdaten, Bonitätsprüfungen, Abfrage interner Negativlisten und der zunehmenden Möglichkeit, den Rechnungskauf über entsprechende Dienstleister absichern zu lassen, hat die Zahlungsart für Händler an Attraktivität gewonnen. Inzwischen haben zwei Drittel (66,4 %) der Top-1.000-Onlineshops den Kauf auf Rechnung im Portfolio – davon 36 Prozent als abgesicherte Variante. Nach Angebot liegt die klassische Zahlungsart damit auf Platz vier. Nach Umsatzanteil hingegen ist der Rechnungskauf im Ranking der Top-Zahlungsarten führend. Mit einem Marktanteil von 29 Prozent konnte er seine Spitzenposition 2015 nochmals ausbauen (Vorjahr: 28,0 %).

Kreditkarte im Aufwind

Eine Zunahme ist auch bei der Kreditkarte auf Rang 4 zu beobachten: 12 Prozent der Onlinehandelsumsätze wurden 2015 über das im Ursprung stationäre Zahlungsmittel erwirtschaftet (Vorjahr: 10,8 %). Sowohl die Deckelung der Interchange-Gebühren auf 0,3 Prozent als auch die generell gestiegene Bereitschaft zur Akzeptanz und zum Einsatz von Kreditkarten hat die Wettbewerbsfähigkeit des Zahlungsmittels gestärkt. Zudem sehen die befragten Händler in der Kreditkarte eine Zahlungsart, die online und stationär einsetzbar ist und sich somit auch im Omnichannel-Commerce als Zahlungsart anbietet.

Quelle: EHI

Gehemmt wird der Anteil der Kreditkartenzahlung den Händlermeinungen zufolge allerdings durch die in den MaSI verankerte Verpflichtung zur starken Kundenauthentifizierung mittels 3D-Secure-Verfahren. Ein großer Teil der Studienteilnehmer (41 %) verzichtet daher grundsätzlich auf dessen Anwendung. Zu groß ist die Befürchtung vor Conversion-Einbrüchen durch den umfangreicheren Checkout-Prozess. Die Herausforderung, Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit im Bezahlprozess in Einklang zu bringen, wird hier besonders deutlich.

Paypal bleibt wichtig

Trotz hoher Kosten bleibt Paypal ein Zahlungsdienst, an dem man im Onlinehandel nicht vorbeikommt. Die Verbreitung der E-Wallet auf Kunden- und Händlerseite spricht genauso dafür wie die nutzerfreundliche Handhabung. Auch wenn Paypal von den befragten Händlern als Marktteilnehmer mit dem größten Einfluss auf die Entwicklungen im Online-Payment gesehen wird, so ist dessen Wachstumskurs nicht ungebremst. Dass die E-Wallet 2015 mit einem Marktanteil von 19,6 Prozent (Vorjahr 20,2 %) erstmalig Umsatzanteile einbüßt, zeigt, dass andere Zahlungsverfahren konkurrenzfähig bleiben.

Quelle: EHI

Bezahlen mit Amazon, die E-Wallet aus dem Hause Amazon beispielsweise, gewinnt sowohl nach Angebot als auch nach Umsatzanteil an Relevanz. Während sie im Vorjahr noch einen Marktanteil von 0,3 Prozent ausmachte, wurden 2015 1,1 Prozent der E-Commerce-Umsätze über die Wallet abgewickelt. Die Expertise Amazons als erfolgreicher Onlinehändler scheint sich hier positiv auf die Zahlungsart zu übertragen.

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