Gesamtkosten von Bezahlverfahren beachten | stores+shops

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Gesamtkosten von Bezahlverfahren beachten

E-Commerce-Händler in Deutschland haben keine genaue Kenntnis über die tatsächlichen Kosten eines Bezahlverfahrens. Das ist das Ergebnis einer Studie zu Gesamtkosten von Zahlungsverfahren im Internet von Ibi Research unter 400 Internet-Händlern. Danach achten diese vor allem auf direkte Kosten eines Zahlverfahrens und zu wenig auf indirekte Kosten.

Für die deutschen Online-Händler sind die Kosten bei der Auswahl eines Bezahlverfahrens das wichtigste Kriterium (49 Prozent), vor Sicherheit (40 Prozent) und Nutzerfreundlichkeit (37 Prozent). Dennoch werden die Gesamtkosten für Bezahlverfahren sehr häufig falsch eingeschätzt, lautet das zentrale Ergebnis der Studie „Gesamtkosten von Zahlungsverfahren – Was kostet das Bezahlen im Internet wirklich?“. Das zeigt sich insbesondere bei der Frage nach den kostengünstigsten Verfahren: Mit Blick auf die direkten Kosten wird die Vorkasse bei Händlern mit Abstand als günstigstes Verfahren eingeschätzt – vor der Lastschrift, dem Direktüberweisungsverfahren Sofort-Überweisung und der nicht abgesicherten Zahlung auf Rechnung.

Kauf auf offene Rechnung teuerste Zahlart

Der Durchschnitts-Händler in der Studie verzeichnet 2.979 Bestellungen pro Monat bei einem Warenkorb von 100,60 Euro sowie einer Retourenquote von 7 Prozent und führt interne wie externe Risikoprüfungen, Mahn- und Inkassoverfahren durch. Für ihn ergibt sich unter Einbeziehung aller Kosten allerdings ein völlig anderes Bild: Auf Platz eins der Zahlverfahren ist die Sofort-Überweisung mit Gesamtkosten von 1,88 Euro pro Transaktion, gefolgt von der Vorkasse und Lastschrift (abgesichert) mit jeweils 3,54 Euro pro Transaktion. Die deutlich teuerste Zahlart ist dabei der Kauf auf (offene) Rechnung mit 8,36 Euro pro Transaktion.

„Die Differenz zwischen der Kosten-Einschätzung der Händler und den tatsächlichen Gesamtkosten von Zahlverfahren ist ein überraschendes Ergebnis der Studie“, erklärt Prof. Dr. Hans-Gert Penzel, Geschäftsführer von Ibi Research. Offenbar werden Folgekosten von Bezahlmethoden zu wenig beachtet. Doch die indirekten Kosten sind zum Teil wesentlich höher als die direkten, beispielsweise beim Kauf auf offene Rechnung. Zu den indirekten Kosten zählen beispielsweise Opportunitätskosten durch verzögerte Zahlungseingänge sowie Aufwendungen für Debitorenmanagement, Leistungsstörungen, Risikomanagement und Kosten für die Rückabwicklung von Zahlungen im Retourenfall.

Zusammen mit den direkten Kosten der Zahlverfahren ergeben sich die Gesamtkosten einer Bezahlvariante. Die hohen Risiken eines Zahlungsausfalls bzw. einer Zahlungsstörung können bedeutenden Einfluss auf die Handelsspanne haben. So verursacht ein Zahlungsausfall für Händler laut Umfrage durchschnittlich Kosten von etwa 66 Euro, eine Zahlungsstörung immer noch fast 18 Euro. Rechnet man nun den Gesamtumsatz des Panels auf den deutschen E‑Commerce-Markt hoch, ergeben sich Ibi Research zufolge Gesamtkosten von 961 Millionen Euro pro Jahr, die rein aus Zahlungsstörungen und Zahlungsausfällen resultieren.

Empfiehlt es sich, Dienstleister einzubeziehen?

Die hohen Kosten für Zahlungsstörungen und -ausfälle sorgen dafür, dass es sich rechnen kann, wenn Rechnungskauf und Lastschriften über einen Dienstleister abgesichert und abgewickelt werden. In diesem Fall entfallen Folgekosten für Zahlungsstörungen und ‑ausfälle sowie Mahn- und Inkassomaßnahmen für den Händler. Reine Online-Payment-Verfahren wie Sofort-Überweisung oder Paypal sind laut der Studie häufig besser auf die Bedürfnisse des E-Commerce-Marktes zugeschnitten. Sie besitzen in der Regel auch niedrige indirekte Kosten als klassische Bezahlverfahren – wie etwa die Rechnung.

Der hohe Gesamtschaden durch Zahlungsstörungen und -ausfälle lässt sich nach Ansicht von Gerrit Seidel, CEO der Sofort AG,  durch eine Anreiz-Strategie mit direkter und indirekter Rabattierung bestimmter Zahlverfahren deutlich verringern. Zu den für Händler günstigen Zahlverfahren würden beispielsweise Direktüberweisungsverfahren zählen. Aber auch der über einen Dienstleister abgesicherte Rechnungskauf, etwa wie bei Klarna, rechnet sich für den Verkäufer häufig, da die Rechnung durch ihre Beliebtheit beim Kunden mehr Umsatz verspricht.

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Autoren der Gesamt-Studie sind Holger Seidenschwarz, Stefan Weinfurtner, Ernst Stahl und Dr. Georg Wittmann.

Die Studie steht kostenlos zum Download zu Verfügung: www.ibi.de/zvkosten  

Zur Leseprobe der aktuellen Online-Payment-Studie 2014 des EHI Retail Institute:
www.ehi-shop.de/image/data/PDF_Leseproben/Onl_Payment_14_Teaser.pdf

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