Die Agentur tritt als Mittler zwischen Lieferanten und Onlineshop-Betreibern auf. Die Anfragen von Lieferanten, die in Sortimente aufgenommen werden wollten, häuften sich und gleichzeitig wuchs die Zahl der Händler, sodass eine manuelle Vermittlung der Bestellungen zu aufwendig wurde. „Um Händler und Lieferanten zu vernetzen, und die Übermittlung von Bestellungen zu automatisieren, entwickelten wir den Dropshipping-Marktplatz“, sagt Daniel von Deyen, einer der Geschäftsführer von Lizenzo Trends 24. Mittlerweile sind auf der Plattform 23 Lieferanten und mehr als 1.300 Händler aktiv.

Herausforderung: Payment

Lieferanten bieten über die Plattform ihre Artikel an und die angeschlossenen Shop-Betreiber können sie in ihr Sortiment aufnehmen. Produktinformationen und die Verfügbarkeit der Artikel werden automatisch aktualisiert. Bestellt ein Kunde Waren im Onlineshop eines Händlers, leitet dessen System die Bestellung an den Marktplatz weiter. Von dort aus geht diese an die Lieferanten. Sobald der Händler die Ware bezahlt, erfolgt die Lieferung direkt an den Kunden.

Die Grafik erläutert den Dropshipping-Ablauf.

Die Grafik erläutert den Dropshipping-Ablauf.

Das Handling der Zahlungsströme auf einer solchen Marktplatz-Plattform ist eine besondere Herausforderung: Finanztransfergeschäfte, wie sie bei Online-Marktplätzen die Regel sind, wenn der Geldtransfer vom Kunden (hier der Shop-Betreiber) zum Verkäufer (hier der Lieferant) über den Marktplatz-Betreiber läuft, sind nach dem Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) genehmigungspflichtig. Haben Betreiber keine entsprechende Lizenz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), drohen ihnen Strafen bis hin zur Geschäftsstilllegung.

Die einzige rechtskonforme Alternative ohne die Beteiligung eines Dienstleisters wäre die direkte Abrechnung der Händler mit den Lieferanten. Das würde allerdings schnell zu aufwendig, wenn eine Bestellung Artikel mehrerer Lieferanten umfasst. Statt einmal die Gesamtrechnung zu begleichen, müsste der Händler jedem Lieferanten das Geld einzeln überweisen.

Fortschritt: Wechsel des Zahlungsdienstleisters

Um Finanztransaktionen rechtskonform und für Nutzer komfortabel abzuwickeln, arbeitet der Dropshipping-Marktplatz seit Dezember 2013 mit dem von der BaFin zugelassenen Zahlungsinstitut Heidelberger Payment GmbH, kurz Heidelpay, zusammen. Nach dem Start des Marktplatzes im November 2012 vertraute Lizenzo Trends 24 zunächst auf einen anderen Zahlungsdienstleister, der jedoch nicht die erforderliche Zuverlässigkeit an den Tag legte. Manchmal bestätigte er Zahlungen nicht, wodurch Waren nicht ausgeliefert wurden. Qualitätsmängel, die auf Lizenzo Trends 24 zurückfielen.

Diese Sorgen sind seit dem Wechsel zu Heidelpay Vergangenheit. Denn beide Partner haben dasselbe Ziel: die Zahlungsabwicklung auf Marktplätzen zu optimieren. Derzeit wickelt das Heidelberger Zahlungsinstitut Finanztransaktionen für rund 40 Online-Marktplätze ab.

Etappensieg: Aufwand minimieren

Mit dem beim Dropshipping-Marktplatz eingesetzten Transaktionsmodell von Heidelpay, dem sogenannten „Marktplatzmodell“, kann Lizenzo Trends 24 den Zahlungsverkehr nun sowohl ZAG-konform wie auch für Shop-Betreiber und Lieferanten komfortabel abwickeln. Die webbasierte Plattform „Contract Stage“ von Heidelpay führt neue Lieferanten mittels Assistenten durch den Anmeldeprozess. „Anfangs musste ein Lieferant einen ganzen Stapel Papiere ausfüllen und per Post schicken. Das war ein hoher Aufwand und auch eine große Hürde“, erinnert sich von Deyen. Heidelpay wandelte weite Teile der Anmeldung in eine Onlineregistrierung um. Wenn ein Lieferant mit dem Dropshipping-Marktplatz Kontakt aufnimmt, werden die Konditionen abgesprochen und er wird von Lizenzo Trends 24 auf der Plattform angelegt. Anschließend erhält er einen Link samt Zugangsdaten zur Anmeldung, vervollständigt die Angaben und dann erfolgt die Aufschaltung in der Regel binnen 24 Stunden.

Lösung: Automatische Zahlungsaufsplittung

Händlern stellt der Dropshipping-Marktplatz die Zahlungsverfahren „Vorkasse“ und „Sofortüberweisung“ zur Verfügung. Zur Zahlungsabwicklung bei einer Bestellung übergibt das Shopsystem des Marktplatzes die notwendigen Parameter an Heidelpay. Das geschieht über eine bereitgestellte Schnittstelle, die Lizenzo Trends24 an das Shopsystem anpassen konnte. Sobald der Zahlungseingang auf dem Heidelpay-Treuhandkonto registriert wird, ändert das System den Bezahlstatus der Bestellung auf „bezahlt“ und die Lieferung der Ware an den Kunden des Händlers erfolgt. Der Marktplatz-Betreiber und die Lieferanten erhalten dann ihr Geld entsprechend der hinterlegten Konditionen.

Heidelpay ordnet dabei auch Gutschriften, Stornos oder Chargebacks den jeweiligen Rechnungspositionen zu und wickelt die Transaktionen ab. Über die Heidelpay Intelligence Plattform (hIP) können Lizenzo Trends 24 und die angeschlossenen Lieferanten zudem ihre aktuellen Umsätze einsehen. Da aber nicht alle Unternehmen bereit sind, ihren Einkäufern Zahlungsinformationen wie Kontonummern und TANs anzuvertrauen, entwickeln Heidelpay und Lizenzo Trends 24 derzeit gemeinsam ein Modell für den Rechnungskauf.

Autor Christian Konzack ist freier Redakteur aus Offenbach.

Abbildung: Fotolia / jd-photodesign

Grafik: Lizenzo Trends 24 GmbH

Weitere Informationen: www.dropshipping-marktplatz.de  und www.heidelpay.de