Paradies für „Sneakerheads“

Eine große schwarze Wand setzt die Farbkontraste der davor präsentierten Sneakers-Modelle – alles Einzelpaare – optimal in Szene.  

Sie nennen sich Sneakerheads, die Liebhaber besonderer, oft sehr rarer Turnschuh-Modelle, die selbige weltweit jagen, horten, sammeln und tauschen. „Sauce“, mit einem Dollarzeichen als Anfangsbuchstaben, ist dem adäquaten (Rapper-)Szene-Vokabular entlehnt. So bedient der Zürcher Saucenladen diese ganz besondere Kundschaft mit dem Nischenkonzept des „Consignment-Stores“: Im Shop wie auch auf dessen Website werden ungetragene Sneakers, die oft aus limitierten Editionen stammen, sich aber in Privatbesitz befinden, an Sammler wiederverkauft. Die Käufer finden außergewöhnliche, oft sehr seltene Schuhmodelle, die ursprünglichen Besitzer der Treter, Consignors genannt, erhalten Zugang zu einem potenten Markt, und Sauce macht sein Geschäft als Einzelhändler. Kostet ein Schuh weniger als CHF 500, erhält der Consignor 70 Prozent des Verkaufspreises und im Store verbleiben die restlichen 30 Prozent. Liegt der Verkaufspreis über CHF 500, gehen 80 Prozent des Erlöses an den Verkäufer. „Während Sneaker-Stores, die auf Consignment-Basis funktionieren, in den USA und Asien gang und gäbe sind, ist Sauce der größte Laden seiner Art in der Schweiz“, erläutert Kai Huwiler, einer der drei Inhaber, der aus einer Retail-Dynastie stammt und als Banker einen soliden Business-Background besitzt. Die anderen beiden – Sergio Muster, Nik Otis – sind auch keine Szene-Fremdlinge: Sie hatten 2008 mit der „Sneakerness“ Europas wichtigste Messeplattform für das besprochene Segment gegründet. Neben Sneakers werden im Shop auch Streetwear verschiedener Marken sowie eigene Kreationen angeboten. Das reduzierte, sehr wirkungsvolle Ladenkonzept wurde gemeinsam mit dem Architekten Orfeo Otis ausgearbeitet.

Foto: Sauce