Bestände und Prozesse in Bestform | stores+shops

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Die Vorteile von RFID in der Filiale auf einen Blick: Bulk-Erfassung der Einzelartikel im Wareneingang, Inventur auf der Fläche ohne Zählen der einzelnen Artikel, artikelgenaue Verfügbarkeitsauskunft an die Kundin, Augmented-Reality-Anwendungen in der Umkleidekabine bis zum sicheren Checkout.

Bestände und Prozesse in Bestform

In der Modebranche ist RFID angekommen. Hier sind die Vorteile besonders deutlich: transparente Bestandsführung von der Produktion bis zur Filiale mit gleichzeitiger Warensicherung. Was gilt es bei der Planung und Einführung von RFID-Projekten zu beachten?

RFID als Technologie zur kontaktlosen Verfolgung von Ware auf Einzelartikelebene entlang der Wertschöpfungskette bleibt im internationalen Bekleidungshandel eines der heißesten Themen. Impulsgeber sind dabei die Erfahrungen bekannter Anbieter wie etwa Gerry Weber, C&A, Adler Modemärkte, Adidas, Marc O’Polo, aber auch lokaler oder regionaler „Platzhirsche“ wie Hagemeyer in Minden.

Die Verantwortlichen berichten von einer starken Beschleunigung der Zählprozesse. So soll sich der Zeitaufwand beim Wareneingang oder bei der Bestandsaufnahmen um 50-90 Prozent reduzieren lassen. Die Rede ist auch von einer Bestandsgenauigkeit von über 98 Prozent. Weitere Potenziale, die sich bislang nachweisen ließen:

  • ƒƒfrühzeitige Identifikation von Liefer- und Pick-Fehlern
  • ƒƒfrühere Verfügbarkeit der Ware auf der Fläche ƒƒ
  • 20-50 Prozent weniger Out-of-Stocks
  • ƒƒerheblich weniger Suchvorgänge nach Artikeln im Filiallager ƒƒ
  • bis zu 50 Prozent weniger Warenschwund entlang der gesamten Lieferkette ƒƒ
  • ein Umsatzplus von 3-8 Prozent, das allein schon auf einer verbesserten Warenverfügbarkeit basiert.

So konnte S.Oliver bei einem Testlauf in allen beteiligten Geschäften einen Mehrumsatz nachweisen. Gleiches berichten international agierende Unternehmen wie Marks & Spencer oder American Apparell. Andere Vorteile lassen sich zwar nicht in harten Zahlen ausdrücken, sind für die Entscheider dennoch von Bedeutung. Zu nennen ist dabei das Aufdecken von Differenzen zwischen den Daten des elektronischen Lieferscheins und der tatsächlich gelieferten Warenmenge. Zudem ermöglicht RFID eine exakte Ortung einzelner Artikel. Die Notwendigkeit von Sicherheitsbeständen für Versorgungslücken verringert sich – und damit die Kapitalbindung. Hinzu kommt, dass sich Marken-Flächen dank der zeitnahen und ausreichend detaillierten Informationen effizient bewirtschaften lassen.

Weiteren Schwung hat die Thematik in jüngster Zeit durch die Verbindung von RFID-Technologie und Warensicherung bekommen. Denn der RFID-Funkchip mit integriertem elektronischem Produkt-Code (EPC) kann gleichzeitig der Warensicherung dienen. Damit entfällt die Notwendigkeit, zusätzliche Sicherheitsetiketten an der Ware anzubringen. Die Deaktivierung erfolgt dabei wie bislang bereits üblich an der Kasse.

Keine Sicherheitsetiketten mehr

Experten wie die Consulting-Spezialisten von Tailorit in Düsseldorf verweisen auf weitere Aspekte, die RFID-Aktivitäten in der Fashion-Branche weiter begünstigen. Die Rede ist von globalen Standards und sinkenden Preisen für Hard- und Software. Dadurch würden Investitionen in RFID zunehmend als notwendig, sinnvoll und sicher gelten.

Eine detaillierte Planung von Ressourcen, Aufwand und Investitionen für ein RFID-Projekt gilt als ebenso erfolgsentscheidend wie eine realistische Berechnung des Business-Case. Fachleute empfehlen zum Einstieg in die Thematik einen internen Wissensaufbau und eine Definition des Nutzens von RFID für das eigene Unternehmen. Dabei gilt es, exakt festzulegen, welche unternehmerischen Prozesse RFID unterstützen soll. Auf dieser Basis können Einführungs-Szenarien nach Standort, Produkt, Warengruppe, Prozess sowie Art und Ort der RFID-Auszeichnung entwickelt werden. Nach einer Bewertung der Szenarien anhand von Kriterien wie Laufzeit, Kosten, Nutzen, Risiken oder Komplexität lassen sich eine RFID-Roadmap sowie ein realistischer Business-Case erstellen. Damit sind die Voraussetzungen für die praktische Umsetzung des RFID-Projekts gegeben.

Diese beginnt mit der Festlegung eines Pilot-Stores und der Definition der Prozesse, an denen die RFID-Technologie ansetzt. Nächste Schritte sind die Entwicklung bzw. Integration notwendiger Software, die Definition der RFID-Lese-Punkte sowie die Erstellung eines internen und externen Kommunikationskonzepts. Für die darauf folgende Rollout-Planung ist das Einbeziehen aller Beteiligten und späteren Anwender der RFID-Technologie von Bedeutung. Nur so kann eine maximale Akzeptanz und ein reibungsloses „Change Management“ erreicht werden. Dazu gehören: ƒƒ

  • genaue Informationen zur Funktionsweise der Soft- und Hardware rund um die RFID-Anwendung
  • ƒƒdie Kommunikation der Vorteile der Technologie, auch und nicht zuletzt für die tägliche Arbeit der betroffenen Mitarbeiter
  • ƒƒdas Prinzip „Touch & Feel“, also das Einüben eines vertrauten Umgangs mit dem RFID-System, das es den Mitarbeitern selbst ermöglicht, die neuen Optionen, aber auch die Grenzen von RFID einschätzen zu können.

Trainingsmaßnahmen für Store- und Logistik-Mitarbeiter im Rahmen einer durchgängigen Betreuung in der Anfangsphase eines RFID-Projekts sowie eine Überprüfung des Nutzens und des Projekterfolgs rundet die RFID-Einführung ab.

Weitere Informationen: www.tailorit.de

Erfolgsfaktor Mitarbeiter

Uwe Quiede, RFID-Spezialist beim Beratungsunternehmen Tailorit, beantwortet Fragen über den Nutzen, die Hürden und die Perspektiven von RFID.

RFID bietet eine Reihe von Nutzenaspekten. Welche sind die Wichtigsten?

Transparenz des Bestands ist das zentrale Thema. Erhöhte Transparenz lässt Bestandslücken erkennen, und eine bedarfsgerechte Nachversorgung wird möglich. Im Idealfall finden die Kunden immer die gewünschte Ware auf der Fläche.

Wo liegen nach Ihrer Erfahrung die größten Hürden für die Einführung von RFID?

Zum einen sind mögliche Benefits ohne die praktische Überprüfung nur schwer zu beziffern. Hier hilft sicherlich die Durchführung eines repräsentativen Proof of Concept in zwei oder drei Stores. Zum anderen befürchten manche einen hohen Anpassungsaufwand der IT – zu Unrecht. Eine weitere Hürde sind die notwendigen Investitionen in Hard- und Software. Je nach Unternehmensgröße ist man hier schnell bei einem hohen einstelligen Millionenbetrag. Allerdings gibt es bereits Leasing-, Miet- und Pay-by-Transaction-Modelle.

Was sind die Nutzen-Killer nach dem Rollout?

Auf den Flächen wird sich nur etwas ändern, wenn die Mitarbeiter so lange betreut werden, bis ihnen die Prozesse in Fleisch und Blut übergegangen sind. Die Anwendungen müssen einfach und selbsterklärend sein. Auch nach der Schulung müssen Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

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