RFID: Im Modehandel weiter auf dem Vormarsch | stores+shops

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C&A weitet seinen RFID-Test von 25 auf 100 Filialen aus. (Foto: Checkpoint)

RFID: Im Modehandel weiter auf dem Vormarsch

Im Modehandel kommt das Thema RFID voran, weil hier der Nutzen besonders gut erkennbar ist. Sowohl die Warensicherung als auch die Bestandsführung können damit optimiert werden. Zwei große Filialisten treiben die Erprobung und den Rollout voran: C&A und Adler Modemärkte.

RFID, die Technologie zur berührungslosen Verfolgung von Einzelartikeln entlang der Logistikkette, ist in der Modebranche weiter auf dem Vormarsch. So berichten mit den Bekleidungsfilialisten C&A und Adler Modemärkte zeitnah zwei Große des Bekleidungshandels vom Ausbau ihrer RFID-Aktivitäten. Demnach weitet C&A nach einem erfolgreichen Test der RFID-Technik in 25 Filialen in Deutschland den Einsatz dieser Technologie nun auf insgesamt 100 Filialen in Deutschland aus. Nach den positiven Erfahrungen in den vergangenen 2 Jahren werde man jetzt technische und organisatorische Aspekte in einer noch größeren Anzahl von Filialen vor einer flächendeckenden Einführung weiter prüfen und verbessern. „Mit der RFID-Technologie können wir die Prozesse unserer Lieferkette weiter optimieren, im Interesse von Kunden und Mitarbeitern gleichermaßen“, sagt Thorsten Rolfes, Head of Corporate Communications Europe bei C&A.

Neben einer größeren Filialabdeckung erweitert C&A außerdem das Sortiment um weitere Produktgruppen, die zukünftig mit RFID-Etiketten ausgezeichnet werden. In Kürze werden zudem alle 1.575 C&A-Filialen in Deutschland und weiteren 20 europäischen Ländern aus organisatorischen Gründen mit Kleidungsstücken, die mit RFID-Etiketten ausgezeichnet sind, beliefert, obwohl noch nicht alle Häuser zu diesem Zeitpunkt mit der entsprechenden Technik ausgestattet sein werden. Die Gründe hierfür liegen in Produktion bzw. Logistik. Erst bei einer flächendeckenden Einführung von RFID in allen deutschen und europäischen Filialen werden die Etiketten dann ihre Funktion erfüllen. Die RFID-Etiketten sind gut sichtbar an den Kleidungsstücken außen angebracht. Sie haben die Größe eines üblichen Preisetiketts und werden durch einen Plastik-String an der Ware befestigt. Sie können nach dem Kauf vom Kunden entfernt werden. Damit sei ein Schutz vor missbräuchlicher Speicherung von RFID-Daten durch Dritte gewährleistet.

Bei C&A verweist man darauf, dass RFID im Alltag bereits weit verbreitet ist, unter anderem bei der Fernbedienung von Auto-Zentralverriegelungen oder etwa bei der Kontrolle von Skipässen. Dennoch sei man auf Fragen von Kunden vorbereitet. Auf der Website des Unternehmens werde die Technologie deshalb erläutert. Zudem stehen Mitarbeiter von C&A in den Filialen vor Ort für Fragen zur Verfügung. In seiner PR-Kommunikation betont das Unternehmen, dass im Zusammenhang mit dem RFID-Projekt keine personenbezogenen Daten erhoben werden. Zudem gehe von den Transponder-Etiketten keine gesundheitliche Gefährdung aus. Die Datenübertragung erfolgt in elektromagnetischen Feldern, deren Grenzwerte durch die Weltgesundheitsorganisation festgelegt und als unbedenklich eingestuft wurden.

Abschluss des Rollouts

Fast gleichzeitig berichtet die Adler Modemärkte AG (Umsatz 2013: ca. 528 Mio. Euro), Haibach, von einem erfolgreichen Abschluss ihres RFID-Rollouts in 170 Modemärkten. Das Projekt ist nach Firmenangaben das in Konzeption und Umsetzung bislang umfangreichste und komplexeste seiner Art in Deutschland. „Die Investition in Höhe von rund acht Millionen Euro wird sich durch Zuwächse bei Umsatz, Prozesseffizienz und Kundenzufriedenheit bereits ab 2015 amortisieren und zudem ein Verbesserungspotenzial beim EBITDA von bis zu 4,5 Millionen Euro bringen“, heißt es aus Haibach. Zudem bietet sich die jetzt eingeführte Technologie als Basis für künftige automatisierte Prozessschritte in der internen Warenlogistik an.

Adler Modemärkte hat den RFID-Rollout in seine 170 Filialen abgeschlossen. (Foto: Adler Modemärkte)

Adler Modemärkte hat den RFID-Rollout in seine 170 Filialen abgeschlossen. (Foto: Adler Modemärkte)

Nach einer intensiven Pilotphase in 2012 fand der Rollout in der Zeit von August 2013 bis April 2014 statt. Dabei wurden die Filialen mit den erforderlichen Hardware- und Software-Komponenten ausgestattet. Dazu gehören Antennen für die Erfassung der aus dem Lager angelieferten Ware, Funketiketten auf Einzelartikelbasis, RFID-Drucker, eine neue Generation von Handhelds zur Warenerfassung auf der Fläche sowie die Software. Die übergreifende Projektsteuerung lag in den Händen des Düsseldorfer Spezialisten Tailorit. Bis auf ein letztes Software-Release, das erste Praxiserfahrungen aus dem laufenden Betrieb berücksichtigt, ist das Projekt inzwischen abgeschlossen – rund fünf Monate vor der ursprünglichen Zielsetzung. Systempartner bei der RFID-Einführung von Adler waren neben Tailorit die Unternehmen Syspro (Software, Systemintegration), Nedap (RFID-Lesepunkte), Nordic ID (Handhelds), Sato (Drucker, Etiketten), Softcom (Produktivgangbegleitung vor Ort) und Odendahl (Etiketten).

„Wir haben viel Zeit, Arbeit und Geld in dieses Projekt investiert. Aber die Summe der Vorteile und die schnelle Amortisation haben uns von der Lösung überzeugt. Nicht nur das Unternehmen, sondern auch die Kunden profitieren von den verbesserten Prozessabläufen“, sagt Adler-Vorstandschef Lothar Schäfer. Allein die potenzielle Umsatzsteigerung durch verbesserten Warenbestand bei den Schnelldrehern schätzt Schäfer auf bis zu 2,5 Prozent. „Erste Umsatzzuwächse sind bereits nachweisbar“, so Projektleiter Roland Leitz. „Den vollen Effekt werden wir aufgrund der gestaffelten Einführung des Projekts aber erst 2015 sehen.“ Leitz nennt vor allem die bessere Artikelverfügbarkeit, die Möglichkeit permanenter Inventuren sowie Vorteile bei der Warensicherung als wichtigste Trümpfe des Systems. „Wir werden die bisherigen Inventurdifferenzen von rund 1,3 Prozent um ca. 25 Prozent senken können“, glaubt Leitz. Auf Basis des jetzt eingeführten Systems sollen weitere Automatisierungsschritte zur Verbesserung der Nachfüllprozesse installiert werden.

Fotos (2): Adler Modemärkte (1) und Checkpoint (1)

Nutzwert: RFID bei Adler Modemärkte

Die Vorteile der RFID-Lösung bei Adler sind vielfältig und greifen ineinander. RFID ermöglicht bzw. unterstützt: ƒ

  • jederzeitige präzise Erfassung des Warenbestands in einer Filiale ƒ
  • sofortige Nachlieferung aus dem Filiallager, sobald ein Artikel oder eine Größe auf der Verkaufsfläche ausverkauft ist ƒ
  • Nachversorgung aus dem Zentrallager, sobald der Lagerbestand einen definierten Wert unterschreitet ƒ
  • Vermeidung von Out-of-Stock-Situationen, die bei gängigen Artikeln frühzeitiger erkennbar sind und entsprechend nachsortiert werden können
  • Verkürzung der Wartezeit für die Kunden durch einen beschleunigten Kassierprozess ƒ
  • verbesserte Warensicherung dank Integration in das RFID-Etikett
  • ƒVerbesserung aller relevanten Prozesse im Supply Chain- und Bestandsmanagement

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