Das Möbelbausystem Haller, 1965 auf den Markt gebracht, hat sich zu einem Design-Klassiker entwickelt und wird durch Showrooms – beispielsweise in Bern, Berlin, New York, Paris und Tokio – immer wieder zu neuen Themen in Bezug gesetzt. Sowohl Tochtergesellschaften in Deutschland, Frankreich, den USA und Japan als auch Vertriebspartner und Generalimporteure planen individuell Büro- und Wohneinrichtungen, die alle technischen und sozialen Anforderungen der Auftraggeber erfüllen, bevor das Material am Produktionsstandort Münsingen bestellt und produziert wird.

Der zentrale Server am Produktionsstandort Münsingen sorgt für sichere Verbindungen zu den USM-Niederlassungen.

Der zentrale Server am Produktionsstandort Münsingen sorgt für sichere Verbindungen zu den USM-Niederlassungen.

Die Vertriebsorganisation – der Innendienst ebenso wie alle Vertriebspartner – verwendet dazu seit dem Jahr 2002 eine mit dem Software-Anbieter Perspectix AG realisierte Lösung, die 3D-Konfigurationen auf der Basis leicht-gewichtiger CAD-Geometrien mit Stücklistenverwaltung, kaufmännischen Vertriebsfunktionen und CRM verbindet. 

Mit „virtual.USM“ lassen sich Modelle aus dem CAD-System bearbeiten und in die Konfigurationslogik integrieren, um das Produktangebot zu erweitern. Sämtliche Bauregeln für die Komponenten sind hinterlegt, sodass nur noch technisch mögliche und sinnvolle Produkte entstehen können. „Fehler bei der Konfiguration sind kaum noch möglich“, sagt Dominic Deichgard, Leiter Verkaufsinnendienst und „virtual.USM“-Projektleiter. Zwischen den USM-Niederlassungen sorgen gut ausgebaute VPN-Tunnel für sichere Verbindungen. „Die Antwortzeiten sind hervorragend“, bestätigt Deichgard den lohnenden Einsatz eines zentralen Servers in Münsingen. Lediglich in Japan sei etwas von der räumlichen Distanz zu bemerken. Eine enge Integration mit dem ERP-System „Infor ERP LN“ begünstige durchgehende Prozesse: Zum Beispiel wird der jeweilige Projektstatus signalisiert, sodass Vertriebspartner aktualisierte Daten sehen, sobald diese ihre Projekte in „virtual.USM“ aufrufen.

Software-Updates werden eingepflegt

Das Einpflegen neuer Produkte und Funktionen sowie die laufende Wartung obliegt nach wie vor Perspectix. Neue Versionen in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch werden binnen kürzester Zeit installiert und intern wie extern gleichzeitig aufgeschaltet. Somit können Benutzer in aller Welt ohne Neustart nach wenigen Minuten weiterarbeiten, wobei ein Pop-up mit Release-Notes als PDF über Neuerungen informiert. „Pro Jahr verteilen wir zwei bis drei Hauptversionen mit neuen Produkten, Preisanpassungen in den Bestellwährungen und neuen Funktionen“, schildert Deichgard. Zuvor sei es lange nicht so komfortabel gewesen, eine internationale Vertriebsorganisation zu unterstützen.

Im Konfigurator, den die Perspectix AG auf der EuroShop in Halle 14 am Stand C17 vorstellt, können Möbel (hier aus dem USM-Kitos-Programm) wie im realen Umfeld bewegt werden.

Im Konfigurator, den die Perspectix AG auf der EuroShop in Halle 14 am Stand C17 vorstellt, können Möbel (hier aus dem USM-Kitos-Programm) wie im realen Umfeld bewegt werden.

Ein Highlight stellt für Vertriebspartner die wirklichkeitsgetreue Visualisierung dar, die bei entsprechendem Zoom jedes für den Kunden relevante Detail erkennen lässt. Durch Animationen wie das Öffnen und Schließen einer Schublade kann Kunden das Produkt während der gemeinsamen Konfiguration plastisch vor Augen geführt und eine höhere Identifikation mit einer vorgeschlagenen Lösung herbeigeführt werden.

Entscheidet sich ein Kunde zu einer Bestellung, muss der jeweilige Vertriebspartner lediglich den Projektstatus auf „bestellbereit“ setzen. Nach einer automatischen Überprüfung auf Vollständigkeit kann die Bestellung an USM übermittelt werden. Im USM Verkaufsinnendienst werden die eingegangenen Projekte überprüft: „Dabei stehen das Gesamtgewicht, die Gegengewichte zu Auszügen und Türen oder auch Sicherheitsaspekte im Fokus“, erklärt Deichgard. Seiner Erfahrung nach wird nur ein geringer Anteil der Projekte mit Änderungs-vorschlägen zurückgegeben. Geprüfte Konfigurationen werden an das ERP-System übergeben, das den Stücklisten die realen Artikel zuordnet und die interne Logistik auslöst. Kurz vor Auslieferung werden Montageskizzen aus „virtual.USM“ erstellt. „Durch diese Prozesse konnten wir die Standard-Lieferzeit in der Schweiz maßgeblich reduzieren, bei Online-Bestellungen liefern wir in Deutschland und der Schweiz sogar innerhalb zwei Wochen“, betont Deichgard.

Gerade wurden neue Tischtypen der Reihen USM Haller und USM Kitos eingepflegt. Diese enthalten Tischplatten, die sich im Konfigurator wie in Wirklichkeit bewegen lassen und neue integrierte Kabelwannen. Die Zusammenarbeit mit der Perspectix AG funktionierte dabei zuverlässig. „Es hat noch nie eine Produktanforderung gegeben, die Perspectix nicht abbilden konnte“, erinnert sich Deichgard. Zufrieden zeigt sich der Leiter des USM-Verkaufsinnendienstes auch mit einer neuen Benutzerführung, die im Jahr 2012 implementiert wurde: „Weniger Windows, dafür große Schaltflächen mit hilfreichen Icons und Alternativtexten erleichtern die tägliche Arbeit.“ Die Benutzeroberfläche ist inzwischen auf die heute breiteren Monitore zugeschnitten, sodass sich die Software intuitiv bedienen lässt.

Fotos (3): Ulrich Schärer Münsingen (USM)

Weitere Informationen: www.usm.com und www.perspectix.com  

Sortimentsplanung mithilfe präziser Datenanalyse

Die Lösung „virtual.USM“ entwickelte die Schweizer Perspectix AG auf Basis der Software-Suite „P´X5 Store Solution“. Damit wird Einzelhandelsketten die Möglichkeit geboten, Ladenbau, Filialplanung und Sortimentsplanung eng zu bündeln und die Zusammenarbeit zwischen Einrichtungsherstellern, Ladenplanern sowie Category Managern zu vereinfachen. Gerade Handelsunternehmen mit großen Filialnetzen soll es so besser gelingen, grundlegende Einrichtungskonzepte umfassend an die spezifischen Bedingungen der einzelnen Verkaufsstandorte anzupassen. Die Perspectix AG mit Offices in der Schweiz und Deutschland versteht sich  als Lösungsanbieter für den Vertrieb und die technische Projektierung variantenreicher Produkte in technischen Industrien.