Das EHI Retail Institute und das Hamburger Statistikunternehmen Statista widmen sich in der neuen Marktstudie der Analyse dieses Marktsegments, relevanter Shopmerkmale und der Darstellung des Umsatzes aller Top 1.000 Online-Shops. Der Schwerpunkt liegt bei B2C-Online-Shops für physische und digitale Güter. Für die aktuelle Fassung der Studie wurden im Zeitraum September bis Dezember 2010 über 1.000 Online-Shops manuell aus Kundensicht untersucht. Außerdem wurden Händler mittels eines Online-Panels befragt.

Konzentration hält an

Die aktuellen Zahlen belegen, dass der deutsche E-Commerce-Markt der wichtigste Umsatztreiber des Versandhandels ist. Die Top 1.000 Online-Shops erwirtschafteten in 2009 einen Gesamtumsatz von rund 20 Mrd. Euro. Davon entfielen im Umsatz-Ranking auf die Top 10 Online-Händler 6,2 Mrd. Euro, was einen Anteil von fast 31 Prozent ausmacht. Der größte deutsche Online-Shop war wie schon im Vorjahr Amazon.de mit einem Umsatz von 1,8 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anteil von knapp 9 Prozent am untersuchten Gesamtmarkt. Die 100 größten Anbieter erwirtschaften mit 13,9 Mrd. Euro mehr als zwei Drittel der Marktumsätze. Die Shops Nr. 501 bis 1.000 generieren zusammen etwa so viel Umsatz wie Otto.de als die Nummer 2 im Ranking, nämlich 1,2 Mrd. Euro.

Bei den angebotenen Bezahlverfahren werden Vorauskasse (68,5 Prozent) und Kreditkarte (67,1 Prozent) am häufigsten angeboten. Danach folgen die Bezahlart Nachnahme (59,0 Prozent), das Internetbezahlsystem PayPal (50,3 Prozent) und die vielen weiteren Verfahren wie Lastschrift, Rechnung und Sofortüberweisung.de. Es ist damit zu rechnen, dass sich durch den neuen Personalausweis, die Anwendung des Smartphones als Zahlungsmittel an der stationären Kasse und durch den steigenden Werbedruck der Zahlungsanbieter neue Impulse für das Online-Payment ergeben werden.

Die Versandart „Deutsche Post“ ist mit einem Anteil von 40,7 Prozent am häufigsten vertreten. Beim Thema Transparenz haben einige Shops noch einen Nachholbedarf. Es fällt auf, dass ein großer Teil (43,1 Prozent) der Online-Shops auf ihrer Website keine Angaben zu Versandbedingungen macht oder diese Informationen nur sehr schlecht zugänglich sind.

Social Media entwickeln sich

33 Prozent der Shops haben ein Facebook-Profil, 21 Prozent nutzen Twitter. Die Untersuchung der Bewertungssysteme zeigt, dass 16,4 Prozent der Shops Shopbewertungen anzeigen, 13,4 Prozent Produktbewertungen und 4,0 Prozent Shop- und Produktbewertungen sammeln. Das Gütesiegel „EHI Geprüfter Online-Shop“ erfreut sich bei den 1.000 größten Online-Händlern zunehmender Beliebtheit. Momentan vertrauen 28,0 Prozent der Online-Händler auf die positive Wirkung des Gütesiegels. Diese Händler erwirtschafteten 37 Prozent des Marktumsatzes.

Kontakt: hofacker@ehi.org