Checkout 4.0: Der Kunde als Kassierer | stores+shops

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Mit Payfree ist keine physische Schleuse mehr notwendig
Foto: VR Payment

Checkout 4.0: Der Kunde als Kassierer

Innovative Lösungen rund um den schnellen, digitalen Self-Checkout bringen Bewegung in die Handelslandschaft. Unternehmen wie DXC, GK Software, VR Payment, Wanzl oder Wirecard präsentierten auf der EuroShop 2020 ihre Visionen vom Store 4.0 ohne Kassenpersonal.

Preisschilder scannen via Smartphone-App

Preisschilder scannen via Smartphone-App
Foto: Wirecard

Bezahlen ja, aber bitte möglichst schnell und bequem, ohne lange Wartezeiten und lästiges Umpacken – so wünschen sich Kunden den Checkout-Prozess. Auf der EuroShop 2020 präsentierte der Zahlungsdienstleister VR Payment passend dazu eine brandneue Lösung: Payfree heißt das gemeinsam mit BMS Consulting entwickelte Verfahren, bei dem der Bezahlprozess auf Basis von RFID-Technologie buchstäblich im Vorbeigehen abläuft. Die gewünschten Produkte müssen zum Bezahlen weder mit dem Smartphone noch an einem Self-Checkout-Terminal einzeln gescannt werden, sogar die Zahlungsfreigabe entfällt. Stattdessen werden im frei gestaltbaren Checkout-Bereich alle Produkte per RFID automatisch erfasst und der Bezahlvorgang in Sekundenschnelle ausgelöst. Kunden benötigen dazu lediglich eine App auf ihrem Smartphone, um sich beim Betreten des Ladens zu identifizieren. Vor dem Shopping-Bummel gibt jeder Kunde auf der App ein individuelles Einkaufsbudget frei, das dann für den nahtlosen Einkauf in den ausgewählten Geschäften ohne weitere Autorisierung zur Verfügung steht. Den Bon gibt es digital in der App oder per E-Mail. 

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Urban Store von Wanzl
Foto: Wanzl

VR Payment setzt mit Payfree auf ein neues, patentiertes RFID-Erkennungsverfahren, mit dem entsprechend modifizierte Tags (sogenannte Locate Tags) erstmals im freien Raum ohne physische Schleuse zuverlässig ausgelesen werden können. Die RFID-Antennen können beispielsweise am Boden, an der Wand oder an Ladenmöbeln verbaut werden. Innovative Produktionsverfahren wie der Druck von Funketiketten mit Nanotechnologie statt Chip könnten die Produktionskosten für RFID-Tags schon bald signifikant senken und ihren Einsatz für nahezu jedes Sortiment wirtschaftlich machen. Auch technische Hürden sind gelöst, mittlerweile sind beispielsweise auch RFID-Etiketten für Produkte aus Metall oder Flüssigkeiten verfügbar, was zusätzliche Anwendungsbereiche eröffnet.

Das verleiht der Technologie zusammen mit dem Trend zum mobilen Self-Checkout Aufrieb. So zeigte neben VR Payment auch der internationale IT-Dienstleister DXC Technology auf der EuroShop mit Harting und Murata eine gemeinsam entwickelte Self-Checkout-Lösung auf RFID-Basis, die beispielsweise auch für Supermärkte oder Baumärkte geeignet ist. An einer RFID-Theke können Kunden ihren kompletten Einkauf ohne Aus- und Umpacken in der mitgebrachten Einkaufstasche scannen und in weniger als 30 Sekunden mobil bezahlen. Neben dem schnellen und bequemen Checkout biete eine umfassende RFID-Strategie Mehrwert über den gesamten Produktlebenszyklus, so Timo Zerrer, bei DXC in Böblingen zuständig für digitale Service Innovationen. Dazu zählen beispielsweise Themen wie Compliance, Rückverfolgbarkeit, Inventur, Diebstahlsicherung, dynamische Preisgestaltung oder smarte Regalpflege.

Smartphonebasierte Lösungen

Mobiler Shop im Container

Mobiler Shop im Container
Foto: Wanzl

Alternativ zu RFID waren auf der Messe aber auch Lösungen rund um das Smartphone als digitaler Ladenschlüssel, Warenscanner und mobiles Zahlungsmittel zu sehen. So präsentierte beispielsweise Zahlungsdienstleister Wirecard gemeinsam mit SES Imagotag einen voll digitalisierten Fan-Shop des FC Bayern Basketballteams als Prototyp für kassenlose Pop-up- oder Merchandise-Stores. Kunden erhalten Zutritt per App, scannen mit der Smartphone-Kamera die digitalen Preisschilder der gewünschten Artikel (z.B. ESL oder NFC-Etiketten), bezahlen mobil und zeigen beim Verlassen des Geschäfts in der Checkout-Zone einen QR-Code als digitalen Zahlungsbeleg vor. Auch Wanzl zeigte, wie sich mittels digitaler Technologien neue, kassenlose Handelsformate realisieren lassen, darunter beispielsweise schicke kleine Nahversorger-Läden für den täglichen Bedarf (Urban Stores), minimalistische Hard-Discounter, mobile Shops im Container oder sogenannte Dark Stores: Warenlager mit angeschlossener Warenausgabe für online georderte Artikel oder mit 24/7-Verkaufsautomat.

Urban Store von Wanzl

Urban Store von Wanzl
Foto: Wanzl

Stationäre Kasse oder Self-Checkout ist für viele Unternehmen allerdings keine Entweder-Oder-Frage: Anbieter von POS-Systemen verzeichnen weltweit steigendes Interesse an Hybridlösungen für den Betrieb von Märkten mit und ohne Kassenpersonal. So würden in China große Supermärkte zunehmend kleine kassenlose 24/7-Formate in ihre Filialen integrieren, berichtete Paul Verheijde Director of Business Development beim chinesischen Anbieter Hisense in den Niederlanden am Rande der Messe. Außerhalb der Öffnungszeiten können Kunden dort auf ein eingeschränktes Sortiment zugreifen – ein Trend, den Verheijde auch für Europa sieht. Der deutsche Retail-Spezialist GK Software hat seine POS-Software bereits für mobiles Self-Scanning per Smartphone gerüstet und zeigte auf der Messe ebenfalls einen Mini-Store für mobile Shopper: „Kassenlose Shops gibt es nicht“, stellt Unternehmenssprecher Rene Schiller klar: „nur Shops ohne Kassierer.“

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