Kollege Roboter | stores+shops

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Foto: Metralabs

Kollege Roboter

Bei der Adler Modemärkte AG ist ein RFID-Inventur-Roboter im Einsatz, der selbstständig das Warensortiment am POS erfasst. Im Vergleich zur manuellen Bestandsaufnahme erfassen die RFID-Roboter genauer und schneller, so die Erfahrungen von Adler nach vier Monaten Testbetrieb.

Das Verkaufsteam im Adler Modemarkt Erfurt hat seit Ende 2015 einen neuen Kollegen. „Tory“ unterstützt die Mitarbeiter des 2.500 qm großen Marktes bei den Bestandsaufnahmen des rund 60.000 Artikel umfassenden Sortiments. Alle Artikel außer Strümpfe sind bei Adler mit einem RFID-Etikett versehen. Während bei der manuellen Bestandsaufnahme mithilfe von RFID-Handhelds etwa 3.000 bis 5.000 Artikel pro Stunde erfasst werden, arbeitet „Tory“ etwa 10-mal schneller. Etwa 30.000 bis 40.000 Tags registriert der RFID-Reader pro Stunde, berichtet Roland Leitz, Bereichsleiter IT bei Adler Modemärkte. Eine komplette Bestandsaufnahme sei nach zwei bis drei Stunden abgeschlossen.

„Tory“ beginnt die Inventur zu einem vorgegebenen Zeitpunkt oder per Knopfdruck und scannt auf seinem Weg die RFID-Tags der Artikel. „Die Erfassungsquote des Roboters liegt über 99 Prozent“, erklärt Johannes Trabert, Mitgründer und Geschäftsführer des Herstellers Metralabs. Bei manuellen Inventuren läge die durchschnittliche Lesegenauigkeit bei maximal 98,5 Prozent. Roboter könnten daher neben der Geschwindigkeit auch die Qualität der Inventuraufnahme verbessern. „Man hat einen genauen Überblick über die Warenbestände und kann die Logistikprozesse somit besser steuern“, so Trabert weiter. Nach getaner Arbeit – bei Adler ist der Roboter nachts im Einsatz – kehrt „Tory“ selbstständig zur Ladestation zurück. Mit voll aufgeladenen Akkus könnte der Roboter bis zu 18 Stunden Betriebszeit erreichen, bei einer Ladedauer von ca. vier Stunden.

Datentransfer über Wlan

Beim Testeinsatz bei Adler in Erfurt wird der Roboter derzeit nur für RFID-Bestandsaufnahmen eingesetzt. Die von Metralabs entwickelten Antennen decken nach eigenen Angaben einen Radius von bis zu acht Metern ab. Dabei werden die vom Roboter erfassten Daten per Wlan an das RFID-System übergeben, bevor sie auf der Basis von GTIN an das Warenwirtschaftssystem übermittelt werden. Die jährliche bilanzielle Inventur, zu der jeder Kaufmann im Rahmen einer ordnungsgemäßen Buchführung verpflichtet ist, erfolgt nach wie vor noch über die Barcode-Erfassung. Geplant sei aber, die Barcode-Inventur zukünftig entfallen zu lassen.

Die Firma Metralabs mit Sitz in Ilmenau entwickelt und vertreibt seit 2001 autonome und mobile Service-Roboter für den Einsatz in Einzelhandel, Industrie und Forschung. 2007 stellte das Unternehmen einen beweglichen Roboter vor, der u.a. bei Conrad Electronics und Real SB-Warenhaus als Informationsmedium am POS eingesetzt wurde. In einem Shopping-Center in Asien sind seit zwei Jahren 50 Service-Roboter als mobile Wegweiser im Einsatz.

„Die Erfahrungen sind bislang sehr positiv“, resümiert Roland Leitz den dreimonatigen Testeinsatz bei Adler Modemärkte. Verbesserungspotenzial läge in der weiteren Optimierung der Selbstfahrerfähigkeit und in der Positionsbestimmung der Tags. Aufgrund der guten Erfahrungen will man den Einsatz in diesem Jahr auf drei weitere Modemärkte ausdehnen. Dabei sei es durchaus vorstellbar, die Roboter auch für andere Aufgaben im Laden einzusetzen, zum Beispiel für Werbezwecke oder als Shopping-Assistent.

Foto: Metralabs

Weitere Informationen: www.adlermode.com

Adler Modemärkte: Eigenmarken Hauptumsatzträger

Die Adler Modemärkte AG gehört zu den größten Textileinzelhandelsketten in Deutschland. Aktuell betreibt die Unternehmensgruppe 178 Modemärkte, davon 154 in Deutschland, 21 in Österreich, zwei in Luxemburg und einen in der Schweiz. Adler konzentriert sich auf Großflächenmärkte mit in der Regel deutlich mehr als 1.000 qm Verkaufsfläche. Das Produktsortiment ist bezüglich Passform, Modegrad, Funktionalität und Qualität in erster Linie auf die Altersgruppe der über 45-Jährigen zugeschnitten. Großzügige Platzverhältnisse mit breiten Gängen, geräumigen Umkleiden und Ruhezonen sind weitere Merkmale der Zielgruppenorientierung des Unternehmens. Die Hauptumsatzträger von Adler sind die Eigenmarken des Konzerns. Mit ihnen erwirtschaftet das Unternehmen rund 90 Prozent des Umsatzes und das weit überwiegende Gros der Erträge. An der Adler Modemärkte AG hält die Steilmann-Holding, die Mitte März Insolvenz anmelden musste, eine Mehrheitsbeteiligung. Von der Insolvenz ist Adler nicht betroffen.

Weitere Informationen: www.adlermode.com

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