E-Commerce-Markt Österreich/Schweiz

Die Studie „E-Commerce-Markt Deutschland“ hat den deutschen Markt mit seinen 1.000 umsatzstärksten Online-Shops bereits drei Mal analysiert. Der Interessent bekommt hier eine Übersicht über den Gesamtmarkt, kann sich aber auch jeden Shop-Datensatz im Detail anschauen. Da viele deutsche Händler auch nach Österreich und in die Schweiz liefern, wurde der E-Commerce in den Alpenländern von EHI und Statista in einer eigenen Studie untersucht und nun erstmals die Publikation „E-Commerce-Markt Österreich/Schweiz 2011“ veröffentlicht. Schwerpunkt der Untersuchung waren hier ebenfalls B2C-Online-Shops für physische und digitale Güter.

Vorgehensweise

Zu allen Shops wurden Traffic-Daten erhoben. Shops mit sehr geringem Traffic wurden von der weiteren Analyse ausgeschlossen. Die verbleibenden Online-Shops wurden im Hinblick auf Produktsegmente, Zahlungsverfahren, Versandarten sowie Social Media untersucht. Zeitgleich wurden Händler mittels Online-Befragung zum E-Commerce-Umsatz etc. interviewt. Zur Ermittlung der fehlenden Umsatzzahlen wurden Quellen wie der Elektronischer Bundesanzeiger und Pressemitteilungen der Händler herangezogen. Sofern die Zahlen zu den E-Commerce-Umsätzen nicht vorlagen, wurden die Daten aufwendig approximiert.

Ergebnisse

Es zeigt sich, dass ein Großteil der in Österreich erfolgreichsten Online-Shops den Firmensitz im Ausland hat. In der Schweiz hingegen ist der Markt viel nationaler ausgerichtet. Österreichs 250 größte Online-Shops erwirtschafteten im Jahr 2010 einen Gesamtumsatz von 1,6 Mrd. Euro. Dem gegenüber steht die Schweiz mit einem Gesamtumsatz von 2,7 Mrd. Euro bei den Top-250-Online-Shops. Damit entwickelten sich substanzielle Online-Märkte in beiden Ländern. Wie in Deutschland zeigt sich in beiden Ländern eine hohe Konzentration auf umsatzstarke Händler. Die Top 10 der Online-Händler in der Schweiz erwirtschafteten 26,1 Prozent des Gesamtumsatzes, in Österreich waren es sogar 32,2 Prozent (siehe Grafik). Neben Amazon fällt die zur Otto Group gehörende Unito Versand & Dienstleistungen gleich mit drei Shops (universal.at, ottoversand.at, quelle.at) in den Top 10 auf. Anders als in Österreich (und auch Deutschland) kommen die beiden umsatzstärksten Schweizer Onlineshops aus dem Lebensmittelhandel bzw. der Lebensmittelindustrie.

Social Media gehören bei vielen Online-Händlern zur Kundenkommunikation. 63,2 Prozent der österreichischen und 41,6 Prozent der schweizerischen Shops nutzen Facebook (Deutschland 51,9 Prozent). Twitter ist mit 33,2 Prozent (Österreich) und 25,6 Prozent (Schweiz), YouTube mit 13,2 Prozent (Österreich) und 11,6 Prozent (Schweiz) vertreten.

Die Kreditkarte ist in beiden Alpenländern das am meisten angebotene Zahlungsverfahren (nicht nach Nutzung) mit 74 Prozent in Österreich und 72 Prozent in der Schweiz. Pro Online-Shop werden in Österreich im Schnitt 3,7, in der Schweiz 3,1 Zahlungsverfahren angeboten.

Die Versandarten werden dem Kunden häufig nicht kommuniziert. 34 Prozent (Österreich) bzw. 44 Prozent (Schweiz) der Online-Händler machen im Webshop keine Angaben zu den Lieferbedingungen. Durch die vielen deutschen Händler im österreichischen Markt ist als Versandunternehmen die Deutsche Post DHL (30,4 Prozent) am stärksten vertreten, gefolgt von der Österreichischen Post (17,6 Prozent). Die Nummer eins in der Schweiz ist die Schweizerische Post mit 44 Prozent.

Umsatzjahr 2011

Im Juni 2012 findet die nächste Händlerbefragung zum Umsatzjahr 2011 statt, deren Angaben für die nächste Fassung der Studien „E-Commerce-Markt Deutschland 2012“ und „E-Commerce-Markt Österreich/ Schweiz 2012“ verwendet werden. Diese erscheinen im Herbst 2012. Onlineshops in D-A-CH sind eingeladen, sich an der Befragung zu beteiligen.

Weitere Informationen: www.ehi.org/e-commerce-studie

Quelle Abbildung: EHI Retail Institute