Neue Software für neue Anwendungen | stores+shops

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Software: „Weg von großen monolithischen Systemen, hin zu verteilten, kleineren Microservices.” (Foto: Fotolia/zapp2photo)

Neue Software für neue Anwendungen

Sind wir technologisch noch auf der Höhe der Zeit? Ist unsere Infrastruktur in der Lage, die geschäftlichen Ziele zu erreichen? Oder werden wir zusehends von unserer Software ausgebremst und können nicht so schnell agieren, wie es nötig wäre? Diese Fragen stehen bei den Planungssitzungen vieler Händler ganz oben auf der Agenda.

Die Frage, ob das eigene Shopsystem noch up-to-date ist, wird immer dringlicher, weil es ständig neue Anforderungen für den digitalen Handel gibt. Mit mobilen Anwendungen, persönlichen Sprachassistenten wie Amazon Echo oder Google Home, Chatbots oder AR/VR-Technologien werden immer neue Touchpoints geschaffen, über die Kunden sich informieren und im Idealfall Produkte direkt bestellen. Die sich immer schneller drehende Innovationsspirale führt auch zu immer kürzeren Adaptionszyklen für neue Technologien. Hat das gute alte Radio fast ein halbes Jahrhundert gebraucht, um eine vollständige Marktdurchdringung zu erreichen, waren es beim Smartphone nur wenige Jahre. Der klassische Webshop bekommt heute immer mehr Konkurrenz.

Statt einem Tanker eine Reihe von Schnellbooten, um rasch reagieren zu können.

Dr. Roman Zenner

Industry Analyst Commercetools GmbH

Bereits jetzt sind mehr Verbraucher über mobile Geräte aktiv als über PCs oder Notebooks. Die technische Herausforderung ist: Die meisten der heute genutzten Shopsysteme wie „Intershop“ oder „SAP Hybris“ wurden Mitte der Neunziger konzipiert und damit in einer Zeit geschaffen, in der der Webshop der einzige Berührungspunkt des Kunden mit dem digitalen Handel war. Damit sind die Shops auf diesen speziellen Anwendungsfall ausgerichtet und heute nicht immer dafür gerüstet, die aktuellen mobilen Entwicklungen und die Anforderungen von Smartphones abzudecken. In den Neunzigern war beispielsweise noch nicht abzusehen, dass sich Kunden zwei Jahrzehnte später die Zutaten für das Mittagessen per Sprachbefehl bestellen können.

Neue Nutzungsszenarien

Angesichts der neuen Nutzungsszenarien besteht die Herausforderung darin, dass Technologie neu gedacht und neu zugeschnitten werden muss: weg von großen, monolithischen Systemen hin zu verteilten, kleineren (Micro-)Services, die die Geschäftslogik vom Frontend abkoppeln. Das Frontend muss dabei nicht immer eine grafische Bedienoberfläche haben, die Anwender per Maus oder (zunehmend) mit den Fingern bedienen, sondern es kann auch ein Gerät sein, das nur Sprachbefehle entgegennimmt.

Technologisch lösen Systeme wie beispielsweise die „Commercetools Plattform“ diesen Aufbau über flexible Programmierschnittstellen, sogenannte APIs. Diese sind in der Lage, schnell Informationen zwischen Programmen und Geräten auszutauschen.

Sind Produktdaten einmal in einer Datenbank gespeichert, können diese Informationen an jeden beliebigen Datennutzer gesendet werden, sei es eine mobile App, ein persönlicher Sprachassistent, eine Chatbot-Anwendung oder eine Virtual-Reality-Brille. Die Frontends können sich ändern, die zugrundeliegende Datenstruktur im Backend bleibt die gleiche.

Ein weiteres Problem herkömmlicher Software kann darin bestehen, dass Innovation nicht agil genug verläuft. In einer Zeit, in der Unternehmen praktisch täglich mit Neuerungen um die Gunst der Kunden werben, kann es zu wenig sein, wenn Software-Hersteller nur ein oder zweimal im Jahr Updates anbieten und Händler zu mehrjährigen Projektlaufzeiten verpflichten. Es wird immer wichtiger, ohne großen Aufwand Ideen entwickeln und ausprobieren zu können. Aus dem Bereich des „Lean Startup“ ist das „Minimum viable Product“ (MVP) bekannt. Dabei wird mit minimalem Aufwand ein funktionsfähiges Produkt programmiert, den Nutzern präsentiert und anschließend Schritt für Schritt verbessert. Das Stichwort lautet hier Iteration – mit der Konsequenz, dass eine Software-Infrastruktur es Händlern und Herstellern erlaubt, schnell und kostengünstig selbst scheinbar Verrücktes auszuprobieren.

Cloud-Software

Hier punktet cloudbasierte Software. Sie stellt Funktionalitäten und Entwicklungswerkzeuge sofort zur Verfügung, ohne dass Hardware oder weitere Installationen notwendig sind. Cloud-Software wird automatisch aktualisiert, die Funktionsfähigkeit ist vom Anbieter im Rahmen von SLAs garantiert. IT-Teams müssen sich also nicht um Wartung und Updates kümmern, sondern können sich auf das Inhaltliche konzentrieren, um schnell auf neue Kunden bzw. Marktanforderungen zu reagieren.

Eine teure Shopsoftware zu kaufen in der Hoffnung, dann ein paar Jahre „Ruhe zu haben“, ist heute oftmals nicht mehr das richtige Rezept. Lange Excel-Funktionslisten und lange Evaluierungszeiträume sind angesichts der sich immer schneller ändernden Rahmenbedingungen kontraproduktiv. Anstatt für eine maximale Komplexität vorzubauen, die irgendwann erreicht werden könnte – oder eben auch nicht –, sollten Unternehmen kleine Tests und Proof-of-Concepts durchführen, die es ihnen erlauben, schneller voranzukommen. Es mag ehrbar und fachlich exzellent sein, zwei Jahre an einem Algorithmus zu arbeiten, der global alle Lieferwege und alle Steuersätze berechnet und kombiniert, aber das eigentliche Geschäft spielt sich immer in der Gegenwart ab.

Technologisch gilt es, kleinere, gerne cloudbasierte Komponenten miteinander zu verbinden und diese um intelligente Eigenentwicklungen zu ergänzen. Anstatt in der „digitalen Werft“ große Software-Tanker zu bestellen, sollten Händler und Hersteller eine Reihe von Schnellbooten kaufen, um rasch auf Änderungen zu reagieren, neue Kundenkreise zu erreichen und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Foto: Fotolia/zapp2photo

Weitere Informationen: www.commercetools.com

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