Onlinehandel ins Ausland: Traut euch! | stores+shops

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Viele Kunden kaufen online im Ausland ein. (Foto: Beezup)

Onlinehandel ins Ausland: Traut euch!

Das Internet kennt keine Grenzen. Viele Kunden kaufen online im Ausland ein. Chinas Bevölkerung zum Beispiel gibt mittlerweile mehr im Onlinehandel aus als Amerikaner und Briten zusammen – und China liefert seinerseits 55 Prozent aller dort online bestellten Waren nach Russland. Doch viele Shops sind noch zögerlich, „ihre Grenzen zu öffnen“.

Auch wenn die Eurokrise noch immer nicht ausgestanden ist und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen gerade in Südeuropa zu spüren sind, hat das dem Onlinehandel aber nur geringfügig geschadet. Laut „EcommerceNews.eu“ wuchs der Onlinehandel auf der Iberischen Halbinsel im 2. Quartal 2016 um um 20,3 Prozent. Für Italien vermeldet das Nachrichtenportal für das Jahr 2016 eine Wachstumsrate von 18 Prozent im Onlinehandel.  

Ein ähnliches Bild zeigt sich in Osteuropa. Die laut „yStats.com“ weltweit viertgrößte Region im Bereich B2C erfuhr 2015 ein Wachstum von 20,7 Prozent – und das trotz einer schwierigen wirtschaftlichen Lage in Russland: Das Land erlebte zwischen 2014 und 2015 einen Rückgang des E-Commerce um 31 Prozent auf 6,6 Prozent. Grund dafür ist der bis heute anhaltende Konflikt mit der Ukraine sowie weltweit fallende Ölpreise, die dem Land zu schaffen machen. Außerdem verlor der Rubel an Wert, wodurch der Kauf bei Onlinehändlern in Europa teurer wurde.

Kauflaune in Russland

Trotz dieser Umstände hielt die Kauflaune der russischen Konsumenten an: Dem Länderreport von „ECommerce Europe“ zufolge wuchs zwischen 2014 und 2015 die Zahl der aus dem Ausland importierten Online-Waren um 54 Prozent von 1,98 Mrd. Euro auf 3,06 Mrd. Euro. Der Gewinner hierbei lautete allerdings nicht Europa, sondern China. So deckte laut dem Länderreport von ECommerce Europe die Volksrepublik 2014 bereits zu 70 Prozent den grenzüberschreitenden Onlinehandel Russlands ab. 2015 stieg dieser Anteil sogar auf 80 Prozent an. Nach Schätzungen von „Yandex“, Russlands größter Suchmaschine, liegt der Anteil der Verkäufe aus China nach Russland bei rund 55 Prozent, in die EU lediglich bei 10 Prozent. Sogar aus den USA importieren die russischen Kunden zu 30 Prozent ihre Waren. Mittlerweile hat sich der E-Commerce in Russland auch insgesamt wieder erholt.

Wachstum der verschiedenen Länder im Bereich E-Commerce (Quelle: Beezup)

Wachstum der verschiedenen Länder im Bereich E-Commerce (Quelle: Beezup)

Wie sieht es aus im Norden Europas? Auch die Kunden aus Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland kaufen neben dem Vereinigten Königreich am liebsten in China ein. Das geht aus dem Jahresbericht „E-Commerce in the Nordics 2017“ von Post Nord hervor. Demnach bezieht mehr als ein Drittel der skandinavischen Kunden regelmäßig Waren aus dem Ausland. Der Crossborder-Anteil am Gesamtumsatz im dortigen Onlinehandel betrug 2016 rund 25 Prozent bzw. 5,4 Mrd. Euro – ein weiteres Beispiel, dass die Bereitschaft, im Onlinehandel grenzüberschreitend einzukaufen, groß ist.  

Wären, was China betrifft, nicht auch umgekehrte Verhältnisse möglich? Immerhin gibt Chinas Bevölkerung mittlerweile mehr im Onlinehandel aus als Amerikaner und Briten zusammen. Laut einer Untersuchung der Boston Consulting Group kauften die Chinesen 2016 Waren im Wert von 750 Mrd. US-Dollar online – und das bei Wachstumsraten von 20 Prozent pro Jahr. Die Menschen in der „kommunistischen“ Volksrepublik wollen offensichtlich nicht mehr nur Werkbank der Welt sein – ein voller Warenkorb scheint für immer mehr Chinesen ebenfalls seinen Reiz zu haben.  

Handelshemmnisse

Die positiven Wachstumsraten und Prognosen im Onlinehandel für große Teile West- und Osteuropas, darunter aber auch für Russland, dürften etwaige „Schwächen“ etwa durch das Ausscheiden der Briten aus der EU ausgleichen. Um das Potenzial des grenzüberschreitenden Onlinehandels wirklich nutzen zu können, müssten allerdings bestehende Handelshemmnisse überwunden werden. Die EU-Kommission hat dazu vor kurzem einen Bericht vorgelegt, in dem u.a. Vertriebsbeschränkungen durch Hersteller als Hindernis im E-Commerce festgestellt wurden.  

Zum anderen müssen auch Onlinehändler selbst den Mut finden, ihre Vertriebskanäle nach außen hin zu öffnen. Klar ist, dass der Schritt über die eigene Landesgrenze für viele Shop-Betreiber Neuland ist. Klar ist aber auch, dass das Prinzip der unbegrenzten Angebote zum Internet gehört. So bietet eine ganze Reihe von Dienstleistern verschiedene Services an, die dem Handel den Crossborder-Commerce so einfach wie möglichmachen sollen. Dass die Kunden gewillt sind, international auf Shopping-Tour zu gehen, zeigen die genannten Zahlen. Die Chancen sind also da – sie können ergriffen werden.  

Der Autor ist Gründer des Unternehmens Beezup.

Foto und Grafik: Beezup

Weitere Informationen: www.beezup.de

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