Das Zahlen mit Kredit- und EC-Karte ist ein fester Bestandteil des Zahlungsverkehrs im Handels- und Dienstleistungssektor – ob individuell geführtes Einzelgeschäft, bundesweit aufgestellter Filialist oder globales Handelsunternehmen. Insbesondere in Branchen, wo oftmals kleinere Beträge umgesetzt werden, stellt sich jedoch die Frage der Kosten-Nutzen-Relation des Karteneinsatzes. Daher werden Zahlungen bis 20 Euro immer noch zu 90 Prozent in bar getätigt, obwohl das Bargeld-Management für den Händler ebenfalls recht teuer ist. Hier besteht Bedarf für günstigere bargeldlose Zahlungsmittel.  

In diesem Zusammenhang ist die Einführung einer händlereigenen Zahlungskarte, einer sogenannten Wertkarte, die Bezahlfunktion und Kundenbindung kombiniert, interessant. Eine solche Wertkarte ist ein bankenunabhängiges Prepaid-Kartensystem und kann vom Händler als „sein“ Zahlungsmittel ausgegeben und vermarktet werden, um neben Kosteneinsparungen (die Bankgebühren fallen weg) gleichzeitig über ein Kundenbindungsinstrument zu verfügen.

Gerade Bäckereien stehen vor dem Problem, dass eine Zahlung mit EC- oder Kreditkarte bei kleineren Beträgen sehr teuer ist und müssen daher meist auf Barzahlung bestehen. Um ihren Kunden eine bargeldlose Zahlung zu ermöglichen und gleichzeitig die Kundenbindung zu stärken, setzt die Bäckerei Riegler als erste Bäckerei Deutschlands auf die Wertkarte und gibt mit der „Riegler Genusskarte“ ein eigenes Zahlungsmittel heraus. Im Großraum Heidelberg betreibt das Unternehmen 23 Filialen, in denen die Karteninhaber ihre „Genusskarte“ einsetzen können.

3 Funktionen

Die Funktionsweise: Der Kunde lädt die Karte mit beliebig hohen Beträgen auf und kann in allen Filialen damit bargeldlos bezahlen. Wird das Guthaben knapp, kann der Kunde die Karte jederzeit wieder neu aufladen. „Die Karte hat sich für uns sehr bewährt, da Kunden mit Karte doch mehr kaufen als bei Barzahlung“, sagt Markus Riegler, Geschäftsführer der Bäckerei Riegler. Die Karte ist für den Kunden kostenfrei und erfordert nicht die Angabe persönlicher Daten.  

Wollen Händler und Filialisten ihre Kundenbindungsstrategie um ein Wertkartensystem ergänzen, sollten sie sich einem Partner anvertrauen und sich die angeboten Technologie anschauen. Der Anbieter Softways beispielsweise bietet ein „FairPay-ValueCard“ genanntes System an. Das hessische IT-Unternehmen arbeitet mit mittelständischen Händlern, Filialisten und ganzen Shoppingcentern zusammen. Das Prinzip: eine Karte – mehrere Nutzungsmöglichkeiten. Als Geschenkkarte unterstützt die Karte die Neukundengewinnung und die Kaufkraftbindung, sie dient als klassische Kundenkarte und findet als Wertkarte ihren Einsatz im Sinne eines Prepaid-Zahlungsmittels.

Weitere Vorteile bietet das „Hold the Cash“-Prinzip: Ein Rabatt wird dem Kunden nicht direkt angerechnet, sondern als Geldwert auf die Karte geladen. Mit diesem Rabattguthaben kann der Kunde ausschließlich im teilnehmenden Geschäft oder zugehörigen Niederlassungen bezahlen. Dies unterstützt die Kundenfrequenz, da der Kunde aus seiner Sicht „umsonst“ einkauft.

Foto: Softways