Rechnungskauf dominiert im E-Commerce | stores+shops

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Rechnungskauf dominiert im E-Commerce

Die Ergebnisse der EHI-Online-Payment-Studie 2012 liegen vor: Die repräsentative Untersuchung hat die Marktanteile der umsatzstärksten Zahlungsmittel analysiert. Die Studie konnte ermitteln, wie teuer welche Zahlungsarten für den Händler sind. Interessantes Steuerungsinstrument sind Rabatte und Aufschläge.

Erstmals hat das EHI die Zahlungsmittel im Online-Handel untersucht. Damit trägt das EHI der zunehmenden Marktgröße und dem starken Wachstum im E-Commerce Rechnung. Betrachtet wurde der Markt für physische und digitale Güter. Der Gesamtumsatz wird für das Jahr 2011 auf 24-25 Mrd. Euro geschätzt. An dieser ersten Erhebung nahmen online 169 Unternehmen teil. Davon machten 146 Unternehmen Angaben zu ihrer Umsatzverteilung. Die Erhebungsteilnehmer repräsentieren insgesamt einen Brutto-Umsatz von 6,9 Mrd. Euro, das sind 25-26 Prozent des definierten Gesamtmarktes.  

Mit diesen Angaben der Händler wurde eine Markthochrechnung mit einem Volumen von 16,17 Mrd. Euro modelliert. Damit konnten 64-67 Prozent des Marktes abgebildet werden. Die berechneten Marktanteile sind dadurch für den untersuchten deutschen E-Commerce-Markt sehr repräsentativ.

Der Kauf auf Rechnung ist mit einem Viertel Marktanteil (25,1 Prozent) klarer Marktführer. Die Kreditkarte mit den Hauptmarken Visa, Mastercard und American Express haben in der Hochrechnung einen Anteil von 16,9 Prozent. Damit können Kreditkarten im Vergleich zum stationären Handel online mehr als den dreifachen Anteil generieren. Der Anteil des (elektronischen) Lastschriftverfahrens ist mit 15,6 Prozent leicht höher als im stationären Handel.  

Als E-Wallet-Zahlungsverfahren hat Paypal einen Anteil von 13,5 Prozent für das Jahr 2011 erreicht. Obwohl Wachstumsraten nicht untersucht wurden, scheinen die größten Zuwächse bei Paypal erfolgt zu sein. Dies wird auch durch die parallel durchgeführte Jahreserhebung des EHI bei den Multichannel-Retailern bestätigt. Vorauskasse hat einen Anteil von 13,3 Prozent. Bei den weiteren Zahlungsalternativen folgen Finanzierung (Ratenkauf) mit 7 Prozent und Nachnahme mit 6 Prozent. Als letztes ermitteltes Zahlungsverfahren hat die Sofortüberweisung mit 2,6 Prozent noch nennenswerte Marktanteile. Für alle anderen Zahlungsverfahren konnten hingegen keine signifikanten Anteile (> 1 Prozent) ermittelt werden.

Kosten der Bezahlverfahren

Nicht alle teilnehmenden Händler machten Angaben zu den Kosten der Verfahren. Die Hauptgründe sind Verschwiegenheitsvereinbarungen und nicht öffentliche Sonderkonditionen. Dennoch konnten verlässliche Richtwerte ermittelt werden. Die angegebenen Werte sind Angaben von Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 25 Mio. Euro. Die Gesamtnutzungskosten eines Bezahlverfahrens wurden als Summe aus Acquirergebühren (Disagio und Grundgebühr) und den Gebühren des Payment-Service-Providers (Transaktionsgebühren und Grundkosten) definiert. Die Angaben der befragten Unternehmen waren dabei sehr homogen.  

Vorauskasse hat sich als das für den Händler kostengünstigste Verfahren herausgestellt. Sofortüberweisung bietet dem Händler gute Konditionen und eine Zahlungsgarantie – die Gesamtkosten dieses Verfahrens belaufen sich auf 0,7 Prozent. Obwohl Giropay von der Abwicklung her der Sofortüberweisung ähnlich ist, liegen die Gebühren bei Giropay um Einiges höher.

Lastschrift ist von den teilnehmenden Händlern mit durchschnittlich einem Prozent Gesamtnutzungskosten angegeben worden. Für diesen niedrigen Wert sind die möglichen Ausfälle im Rahmen dieses Verfahren verantwortlich. Auch die mit 1,4 Prozent hohen Gesamtnutzungskosten beim Rechnungskauf lassen sich mit den hohen Ausfallquoten begründen. Die Unterschiede in der Höhe der Ausfälle sind auf verschieden erfolgreiche Bonitäts- und Risikobewertungsstrategien zurückzuführen.

Für Kreditkarten und Paypal konnten sehr ähnliche, vergleichsweise hohe Kosten für den Händler ermittelt werden, wobei die Ausfallquote bei den Kreditkarten doppelt so hoch ist wie bei Paypal. Mit durchschnittlich 1,8 Prozent sind die Verfahren signifikant teurer als andere Zahlungsarten im E-Commerce.

Als teuerstes Zahlungsmittel wurde der Finanzkauf ermittelt. Hierbei wird vom Anbieter eine Vorfinanzierung geleistet. Dies erklärt die hohen Kosten der Nutzung. Die möglichen Ausfälle erreichen mit 2 Prozent den Spitzenwert unter allen Zahlungsarten. Die großen Unterschiede bei den durchschnittlichen Ausfällen lassen auch hier auf unterschiedliche Qualitäten der Bonitäts- und Risikobewertungssysteme schließen.  

Bei den Kosten der Nachnahme ist zu beachten, dass hier oft fixe anstatt prozentuale Gebühren von den Anbietern berechnet werden. Daher sinken die prozentualen Kosten mit zunehmender Warenkorbgröße.  

Aufschläge und Rabatte bei Online-Händlern

Die Europäische Kommission hat in Ihrer Payment Service Directive (PSD) allen Mitgliedsländern empfohlen, bei der Nutzung eines für den Händler günstigen Zahlungsmittels dem Kunden Rabatte anzubieten. Auch wurde den Mitgliedsländern empfohlen, in anderen Fällen Preisaufschläge einzusetzen. Dies liegt allerdings im Ermessensspielraum jedes Mitgliedslandes.  

Die EHI-Studie ergab, dass 34 von 146 Händlern die Möglichkeit nutzen, Rabatte für bestimmte Zahlungsweisen auszuloben. Mit 58 Prozent wird am häufigsten bei Vorkasse ein Rabatt angeboten, Sofortüberweisung folgt mit 22 Prozent. Preisaufschläge setzen 67 der befragten Händler ein. 51 Prozent der Händler nehmen für Nachnahme einen Preisaufschlag. Für Paypal verlangen 18 Prozent einen höhere Zahlungsbetrag. In 10 Prozent der Fälle wird bei der Nutzung eines externen Rechnungsanbieters von den Händlern ein Teil der Kosten an den Kunden weitergeben. Auch bei der Bezahlung mit Kreditkarte verlangen 9 Prozent der Händler einen Aufschlag.  

Die EHI-Studie zum Online-Payment zeigt die Verteilung der Zahlungsarten im E-Commerce und lässt die Präferenz der Kunden für die verschiedenen Zahlungsart erkennen. Die Durchschnittswerte der Kosten für die Händler zeigen, welche Zahlungsart aus Händlersicht bevorzugt wird. Ziel einer optimalen Payment-Strategie sollte der Ausgleich beider Interessen sein. Die zunehmende Einsetzung von Rabatten und Preisaufschlägen hilft dem Händler bei dieser Payment-Steuerung.   

Weitere Informationen: www.ehi.org/gb/verlag/shop-seiten

Quelle Abbildungen: EHI Retail Institute

EHI Online-Payment-Studie 2012

Die erste Online-Payment-Studie des EHI gibt eine repräsentative, detaillierte Übersicht über die Marktanteile der umsatzstärksten Zahlungsmittel im Internet sowie über Kosten, Ausfallrisiken und Steuerungsinstrumente.

Format: 21 x 21 cm, Klebebindung

ISBN: 978-3-87257-385-8

Preis: 495,00 EUR inkl. MwSt. und Versand

Mail: vertrieb@ehi.org

Fon: +49-221.5 79 93-64

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