„Schockfrei“ und sicher präsentieren | stores+shops

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Es besteht also der Bedarf nach einem Verkaufsregal, das einerseits den Diebstahlschutz gewährleistet und das andererseits die unästhetischen Schockbilder so gut wie rechtlich möglich verdeckt. (Foto: POS Tuning)

„Schockfrei“ und sicher präsentieren

Im Mai ist die neue Tabak-Verpackungsrichtlinie in Kraft getreten mit der Konsequenz, dass Zigarettenverpackungen nun auf einem Großteil ihrer Fläche abstoßende „Schockbilder“ tragen. Für den Handel stellt sich die Frage, wie er nun Tabakwaren möglichst „schockfrei“ präsentiert, ohne den Diebstahlschutz zu vernachlässigen.

Die Notwendigkeit, sich mit einer bestmöglichen und ebenso sicheren Platzierung von Tabakwaren auseinanderzusetzen, ist für den Einzelhandel nicht neu. Es sind die Genussmittel, aus denen eine enorme Flächenproduktivität resultiert.

Präsentation mit Produktkarten, die das „Schockbild“ abdecken. (Foto: POS Tuning)

Präsentation mit Produktkarten, die das „Schockbild“ abdecken. (Foto: POS Tuning)

Erschwert wird der Verkauf in der gegenwärtigen Situation dadurch, dass Zigarettenpackungen aufgrund einer neuen Gesetzeslage mit abschreckenden Bildern versehen sind, deren direkten Anblick der Einzelhandel dem Kunden lieber ersparen möchte, ohne die Verkaufserlöse durch die hierfür erforderlichen Maßnahmen allzu sehr zu schmälern. Es besteht also der Bedarf nach einem Verkaufsregal, das einerseits den Diebstahlschutz gewährleistet und das andererseits die unästhetischen Schockbilder so gut wie rechtlich möglich verdeckt.

Hierbei gilt es, einen optimalen Weg für die Warenpräsentation zu finden, um den Umsatz stabil oder potenzielle Einbußen so gering wie möglich zu halten. Denn, davon ist Oliver Voßhenrich, Geschäftsführer des Anbieters von Warenpositionierungs- und Schubsystemen POS Tuning überzeugt: „Durch die Schockbilder verlieren die Marken ihre Strahlkraft.“ Dies könne zu einem Downtrading führen. Voßhenrich vermutet: „Wenn die Packung auf Vorder- und Rückseite zu 65 Prozent der Fläche mit Schockbildern versehen ist und dadurch kein Prestige mehr verspricht, dann greift der Konsument zu billigen Marken“.

Trotz allem darf dabei jedoch auch zukünftig der Schutz vor Diebstahl keinesfalls vernachlässigt werden. In 2015 war zum Beispiel ein Anstieg der angezeigten Ladendiebstähle um 7,1 Prozent zu verzeichnen, wobei hier nach EHI-Schätzungen rund ein Viertel auf Bandendiebstähle und organisierte Kriminalität entfällt. U.a. treten laut Kriminaldirektor Michael Nagel vom Bundeskriminalamt in Wiesbaden dabei in letzter Zeit verstärkt Tätergruppierungen aus Georgien in Erscheinung, und zu deren präferiertem Diebesgut zählen auch Tabakwaren.

Mechanischer Schutz

Es gibt bereits gute Ansätze zur Prävention. Um einen Diebstahl zu verhindern ist es wichtig, dass ein Täter sich nicht unbeobachtet fühlen und anonym agieren kann. Dies lässt sich beispielsweise dadurch realisieren, dass eine gut hörbare Begrüßung beim Öffnen der Klappe am Automaten ertönt. Des Weiteren können Diebstähle verhindert werden, wenn der Täter wenig Möglichkeit hat, das Diebesgut rasch einstecken zu können. Ist die Entnahme einer Packung nur mit beiden Händen möglich, wird schnelles und unauffälliges „Handeln“ erschwert. Statistiken zeigen zudem, dass 50 Prozent der Täter mehr als zwei Artikel entwenden. Also muss das Ziel sein, die kriminelle Handlung frühzeitig zu unterbrechen, etwa durch ein akustisches Signal, das nach wenigen Sekunden einsetzt, gefolgt von einem Alarm nach einigen weiteren Sekunden.

Dass die Maßnahmen sich im Alltag bewähren, kann nach Aussage von Udo Voßhenrich in der Praxis nachgewiesen werden. Positives Feedback erhielt er beispielsweise aus dem Rewe-Markt in Bad Sachsa. „Seit der Tabak unter Verschluss ist, ist die Diebstahlquote merklich zurückgegangen“, heißt es dort. Da sich der Verkaufsvorgang per Fernbedienung freischalten lässt, wird zudem das Kassenpersonal nicht zusätzlich belastet.

Fotos (2): POS Tuning

Weitere Informationen: redaktion@ehi.org

Produktkarten oder liegende Präsentation

Udo Voßhenrich, Geschäftsführer der POS Tuning GmbH & Co. KG, Bad Salzuflen, erläutert die technischen Möglichkeiten, mit denen sich unattraktive Zigarettenpackungen möglichst „schockfrei“ präsentieren lassen.

Herr Voßhenrich, worauf sollte Ihres Erachtens mehr Augenmerk gelegt werden – Diebstahlprävention oder optimale Präsentation, um Umsatzeinbußen zu vermeiden? Muss sich beides gegenseitig ausschließen?

Zum Glück gibt es immer noch mehr ehrliche Kunden als Diebe. Das Hauptaugenmerk sollte also auf einer ansprechenden Präsentation liegen. Fakt ist aber auch, dass Tabakwaren ganz oben auf der Klaurenner-Liste stehen. Deswegen werden sie üblicherweise im Kassenbereich platziert. Durch die Schockbilder, die nach der neuen Tabak-Verpackungsrichtlinie EU TPD2 nun Pflicht sind, wäre dies zukünftig der abschließende Eindruck, den der Kunde – egal ob Raucher oder Nichtraucher – am Ende seiner Einkaufstour hat. Der Handel ist insofern gut beraten, wenn er Diebstahlschutz, verkaufsfördernde Präsentation und gute Erkennbarkeit geschickt miteinander verbindet.

Was sind Ihre Empfehlungen an den Einzelhandel bezüglich der Umsetzungen der gesetzlichen Vorgaben?

Die EU TPD2 ist eine Verpackungsverordnung und regelt insofern ausschließlich die Art und Weise, wie die Verpackung gestaltet sein muss. Über die Art der Platzierung und der Präsentation trifft die Verordnung keine Aussage. Produktkarten sorgen für eine optimale Erkennbarkeit für den Kunden und schützen gleichzeitig Kinder und Nichtraucher vor dem Anblick der Schockbilder. Sollten Produktkarten nicht einsetzbar sein, so empfiehlt sich eine liegende Präsentation der Zigarettenschachteln. Dadurch fällt der Blick des Kunden auf den Deckel der Packung, der nach wie vor das Markenlogo zeigen darf. Für den Fachhandel bietet sich als weitere Alternative eine spezielle LED-Lichtraumlösung an, die das Licht auf den unteren Packungsbereich fokussiert und damit die Marke in den Fokus des Betrachters rückt.

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