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Es besteht noch viel Potenzial für die Händler, ihre Prozesse zu verschlanken und zu integrieren. (Foto: Relex)

Abverkäufe exakter prognostizieren

Speziell bei Promotions, Events oder Produktneueinführungen stehen Händler vor der schwierigen Aufgabe, die Abverkäufe realistisch einzuschätzen. Mit den aktuellen softwarebasierten Prognosesystemen für die Disposition sind sie mehrheitlich nicht zufrieden, wie eine neue Studie zeigt.

Einfache Planungssoftware für Aktionsdipositionen gründet häufig auf Prinzipien wie „Min/Max“ oder „Eins verkaufen/eins bestellen“. Solche Methoden jedoch sind meist ungenau und können zu Über- bzw. Unterbeständen führen. Diese Erfahrung machen viele Händler, ihre Benotung der momentan eingesetzten Lösungen fällt überwiegend negativ aus. Insgesamt 82 Prozent sind mit ihren Planungstools unzufrieden – das ergab eine neue Studie, die das EHI im Auftrag der Relex Solutions GmbH erstellt hat. Vom Marktforscher Martec International wurden dazu Handelsunternehmen aus 12 europäischen Ländern befragt.

Die Kalkulation von Promotions-Abverkäufen stellt für alle Händler die größte Herausforderung dar. Aber auch Absatzprognosen bei Events, bei Neueinführungen und für saisonale Produkte erweisen sich als problematisch und fehlerhaft. Die Händler wünschen sich professionellere Lösungen, die interne und externe Einflussparameter stärker einbeziehen und die mehr Auswertungsvarianten bieten – die also zum Beispiel Absatzprognosen auf Filialebene liefern oder alternative Abverkaufspreise bzw. alternative Regalstandorte berücksichtigen (siehe Tabelle). „Fortschrittliche Systeme bieten solche Möglichkeiten, mit ihnen lässt sich automatisch die Prognosemethode wählen, die für das jeweilige Produkt am jeweiligen Standort am besten ist“, sagt Dr. Timo Ala-Risku, Geschäftsführer von Relex Solutions. Deren Steuerungs- und Prognoseprogramme sind u. a. bei Rossmann, Media Markt und Coop im Einsatz.

Externe Informationen einbinden

Prognose-Berechnungen müssen zum einen externe Informationen einbinden und bewerten – also u. a. Preise und Marketing-Aktivitäten der Mitbewerber, Daten aus der Konsum- und Trendforschung, auch Wetterprognosen. Die diesbezüglichen Fähigkeiten ihrer Softwarelösungen bewerten die Händler tendenziell negativ, im Durchschnitt mit 3,9 von 10 Punkten. Die Studie zeigt auch: Selbst Onlinehändler, die in Märkten mit hoher Preistransparenz agieren, können oft keine externen Informationen einbinden. Jeder zweite Onliner arbeitet mit einer Software, die Wettbewerberpreise nicht berücksichtigt.

Eine Dispositionssoftware sollte außerdem die Fähigkeit besitzen, die interne Flächen- und Regalplanung zu berücksichtigen. Auch in dieser Hinsicht sind die Supply-Chain-Verantwortlichen unzufrieden, ihre Bewertung liegt bei lediglich 5,1 von 10 Punkten. Nur wenige im Einsatz befindliche Systeme verfügen überhaupt über eine solche Funktion. Außerdem sind Einkäufer für die interne Flächenplanung nicht zuständig, weshalb sie auch nicht in diese Prozesse eingebunden sind. Dieser Silo-Ansatz steht im Konflikt zum Trend einer integrierten, kundenorientierten, kanalübergreifenden Planung der Supply-Chain.

Mehr Transparenz

Um mehr Transparenz zu schaffen, sollten Bestände in Filialen, Lieferungen und Bestandsbewegungen genau protokolliert werden. Onlinebestände sollten auch Waren in Filialen umfassen, die zum Beispiel für Click & Collect verfügbar sind. Die Fähigkeit ihrer Software-Lösungen, diese Transparenz vom Lieferanten über das Lager bis zum POS herzustellen, wird von den Verantwortlichen mit durchschnittlich 6,1 von 10 Punkten bewertet. Der Online-Sektor schneidet hier mit 8,2 Punkten am besten ab. Das liegt unter anderem daran, dass Onlinehändler in ihrer Supply Chain keine Filialen berücksichtigen müssen.

Mehr als drei Viertel der Befragten sind darüber hinaus auch mit den Reporting- und Analysefunktionen ihrer derzeitigen Supply-Chain-Systeme nicht einverstanden. Auf ihrem Wunschzettel stehen „akkurate Prognosen von Out-of-Stocks“ mit 70 Prozent auf Platz eins, gefolgt von „Lieferpläne basierend auf SKU-/Filialprognosen und rechtzeitige Warnung bei künftigen Kapazitätsengpässen“. Diese Funktion wünschen sich im Schnitt 60 Prozent, speziell unter den deutschen Händlern sogar 92 Prozent. Signifikante Unterschiede gibt es auch bei der „Berechnung des gesamten Bestands für einzelne Artikel in dergesamten Lieferkette“. Diese Funktion wünschen sich 38 Prozent der internationalen, aber 75 Prozent der deutschen Supply-Chain-Verantwortlichen.

Aufschlussreich auch, wie die Händler den generellen Status ihrer Supply-Chain einstufen. Dazu wurde ihnen im Rahmen der Studie eine Skala von 1 bis 4 vorgegeben. Die 1 steht für überwiegend manuelle Prozesse, wenig Transparenz und veraltete Systeme, die 4 für integrierte, automatisierte und agile Anwendungen. Die 80 befragten Handelsunternehmen vergaben dabei im Schnitt 2,25 Punkte. Bei Prognosen, Flächenmanagement, Transparenz, Mitarbeitern, Reporting und Technologie wurde die Stufe 2 erreicht, bei Disposition und Bestandsmanagement Stufe 3.

Es besteht also noch viel Potenzial für die Händler, ihre Prozesse zu verschlanken und zu integrieren. Die Studie zeigt: Zwar arbeiten die Händler mit im Durchschnitt 7,1 Jahre alten technischen Lösungen, mit denen sie mehrheitlich nicht zufrieden sind. Doch verhindern häufig „Budgetknappheit und Komplexität der Projekte“, dass Investitionen in diesem Bereich in Angriff genommen werden.

Foto + Grafiken: Relex

Weitere Informationen und Download der Studie unter:
https://www.relexsolutions.com/supply-chain-studie-uber-den-einzelhandel-2017/

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