Es funkt im Fleischregal | stores+shops

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Die RFID-Technologie im Frischeregal kann Artikel identifizieren, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abläuft. (Foto: Checkpoint Systems)

Es funkt im Fleischregal

Weniger Ware, die im Abfall landet ist eines der Ziele beim Einsatz von RFID im Food-Handel. Automatisiert, präzise und schnell sollen Einzelartikel identifiziert werden, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abläuft und deshalb beschleunigt abverkauft werden müssen. Erste Pilotprojekte sind vielversprechend.

Bislang hat RFID als Technologie zur Identifikation von Ware auf Einzelartikelebene vor allem im Modehandel Beachtung erhalten. Die Funktechnologie, bei der an RFID-Stationen die Daten auf dem meist in das Etikett integrierten Chip gelesen werden, hat in der Fashion-Branche ihren Nutzen gezeigt:‚‚

  • Zeitersparnis bei allen Zählprozessen‚‚
  • Bestandsgenauigkeit‚‚
  • weniger Out-of-Stocks‚‚
  • reduzierter Warenschwund entlangder gesamten Wertschöpfungskette

Neu sind RFID-Anwendungen im Lebensmittelhandel, insbesondere in den Frischwarensortimenten, um Artikel mit Mindesthaltbarkeitsdatum zu überwachen. Eines der damit verbundenen Ziele ist die Reduzierung von abgelaufener Ware, die letztlich im Abfall landet. Dabei erleichtert RFID das Warenmanagement; der Handscanner ist in der Lage, die individuellen Mindesthaltbarkeitsdaten jedes einzelnen Artikels zu identifizieren. Dadurch können Produkte mit der kürzesten Haltbarkeitsfrist über eine entsprechende Regalplatzierung oder eine Preisreduzierung beschleunigt abverkauft werden.

Der abgelaufene Chip sendet ein Signal.

Torsten Labusch

Technical Pre-Sales Checkpoint Systems

Neu sind RFID-Anwendungen im Lebensmittelhandel, insbesondere in den Frischwarensortimenten, um Artikel mit Mindesthaltbarkeitsdatum zu überwachen. Eines der damit verbundenen Ziele ist die Reduzierung von abgelaufener Ware, die letztlich im Abfall landet. Dabei erleichtert RFID das Warenmanagement; der Handscanner ist in der Lage, die individuellen Mindesthaltbarkeitsdaten jedes einzelnen Artikels zu identifizieren. Dadurch können Produkte mit der kürzesten Haltbarkeitsfristüber eine entsprechende Regalplatzierung oder eine Preisreduzierung beschleunigt abverkauft werden.

„Auf diese Weise lassen sich Rabattereduzieren und Abfälle vermeiden“, sagt Torsten Labusch, Technical Pre-Sales beim Technologie-Anbieter Checkpoint Systems. Hinzu kommen Bestandsinformationen, die die Nachbestellung von Ware zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Menge ermöglichen, ferner die Nutzung von RFID mit Lesepunkten an den Abfallbehältnissen: Auch dort werden abgelaufene Artikel erfasst. Auch die Lokalisierung von Ware, die entsorgt werden muss, lässt sich per Handscanner erledigen. „Der abgelaufene Chip sendet ein Signal. Dieses verstärkt sich, je näher sich der Handscanner an der betroffenen Ware befindet“, erklärt Labusch.

Erste Pilotprojekte

Erste Pilotprojekte in Lebensmittelmärkten in Südeuropa haben positiv bewertete Ergebnisse gebracht. Dabei wurden RFID-Funkchips an Styropor- und Plastikverpackungsschalen von Geflügel-, Rind- und Schweinefleisch angebracht. Bei der Verpackung wurden die Daten des Barcodes mit dem RFID-Etikett verschmolzen. Der Chip enthält so alle relevanten Informationen zum Einzelartikel inklusive Mindesthaltbarkeitsdatum.

Pilotprojekt: RFID-Funktechnologie an der Verpackung von Frischware (Foto: Checkpoint Systems)

Pilotprojekt: RFID-Funktechnologie an der Verpackung von Frischware (Foto: Checkpoint Systems)

Die Zeitersparnis bei einer RFID-Bestandsaufnahme per Handlesegerät wurde in diesen Märkten mit 50 Prozent beziffert im Vergleich zu Filialen ohne RFID und mit herkömmlichen Zählverfahren. Regallücken konnten wie es heißt um rund ein Drittel gesenkt werden. Gleichzeitig sanken der Lagerbestand und damit die Kapitalbindung um 68 Prozent. Der Wert für entsorgte Fleischwaren ging um 35 Prozent zurück. Außerdem wurden weniger Rabattaktionen durchgeführt. Unter dem Strichverzeichneten die Supermärkte in diesem Sortiment ein Umsatzplus von 7 Prozent. Torsten Labusch: „Viele Prozesse, die bislang nur mit personellem Aufwand durchgeführt werden konnten, lassen sich nun automatisiert, präzise und in kurzer Zeit realisieren.“

Die Investitionen für die dabei eingesetzte RFID-Technologie sollen sich binnen 18 Monaten bezahlt machen. „Der Schlüssel für eine weitere Verbesserung des ROI ist die Etikettierung an der Quelle, also etwa in einer Großmetzgerei“, so Labusch.

Die Daten werden an einem Computer-Arbeitsplatz in einer Dashbord-Darstellung aufbereitet. Diese informiert in übersichtlicher Form über abgelaufene Ware und zeigt die Langsamdreher auf, deren Abverkauf aktiviert werden sollte, um möglichst wenig Ware zu vernichten. Außerdem werden in einem Soll-Ist-Vergleich die tatsächlichen Bestände mit einem idealen Bestand verglichen. Diese zusätzliche Transparenz ermöglicht es, Nachbestellungen und damit Lagerbestände zu optimieren. Informationen zu Ware, die bereits entsorgt wurde, komplettieren die Darstellung.

Fotos: Checkpoint Systems (2)

Weitere informationen: redaktion@ehi.org

RFID-Fleischwarenmanagement

Automatisierte Arbeitsabläufe

Auf der Verkaufsfläche:‚‚

  • Sicherstellung der Warenverfügbarkeit‚‚
  • Überwachung der Haltbarkeitsdaten‚‚
  • Preisreduzierung von Produkten‚‚
  • Entfernen von abgelaufener Ware

An der Kasse:‚‚

  • Automatische Erfassung der RFID-Etiketten‚‚
  • Auslösung von Nachbestellungen

Bei der Abfallbeseitigung:‚‚

  • Automatische Erfassung des Abfalls‚‚
  • Höhere Prozessgeschwindigkeit

RFID-Arbeitsgruppe: Praxishinweis für Inventuren

Modehändler, Dienstleister und Wirtschaftsprüfungsunternehmen haben einen Praxishinweis für ein RFID-basiertes Inventurverfahren erarbeitet. Das Ziel: Einheitliche Regeln und Verfahren, die für die Jahresabschlussinventur anerkannt werden.

Mitte 2017 begann die Arbeitsgruppe unter Koordination des EHI mit der Arbeit an einem bundesweit gültigen Praxishinweis. Maßgeblich daran beteiligt sind die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften KPMG und Pricewaterhouse Coopers, um einen sogenannten IDW-Standard, der von allen Finanzbehörden anerkannt wird, vorzubereiten. Mitbeteiligt ist auch der „RFID Round Table“, eine Initiative des Düsseldorfer Beratungshauses Tailorit. Dort treffen sich regelmäßig namhafte Modehändler wie die CBR Group, Adler Modemärkte, Gerry Weber oder Marc O‘Polo zum Austausch über Herausforderungen beim Einsatz von RFID und deren Lösungen.

Basierend auf den bestehenden Richtlinien wurden zunächst die Besonderheiten eines RFID-basierten Inventurverfahrens definiert und anschließend ein entsprechender Praxishinweis entwickelt. Anfang Dezember 2017 hat die Arbeitsgruppe ihre Arbeit abgeschlossen. Ziel sind verbindliche Regeln und einheitliche Verfahren, die auch für die Jahresabschlussinventur anerkannt werden. „Der Praxishinweis wurde zwar von Vertretern des Modehandels entwickelt, dürfte aber in weiten Teilen Gültigkeit für alle Handelsbereiche entfalten, die RFID einsetzen“, sagt Uwe Quiede, Senior Consultant bei Tailorit.

Aufbauend auf diesem Praxishinweis wird die Arbeitsgruppe im ersten Quartal 2018 eine Handlungsempfehlung für die betriebliche Praxis entwickeln. Quiede: „Wir werden konkrete Maßnahmen benennen, die es ermöglichen, das RFID-basierte Inventurverfahren gemäß des Praxishinweises umzusetzen. Damit sollen Händler bereits 2018 in der Lage sein, eine ressourcenminimierte Inventur durchführen zu können.“

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