Im Zuge der gesetzlich geregelten Zwangsbepfandung leerer Einweggebinde haben sich Leergut-Rücknahmeautomaten in Deutschland längst zu einem selbstverständlichen Ausstattungsmerkmal klassischer Lebensmittel-Vertriebslinien entwickelt. Selbst die Discounter haben diese Geräte inzwischen im Einsatz, nachdem sie häufig die manuelle Rücknahme im Kassenbereich betrieben, dabei aber feststellen mussten, dass dies den Kundendurchfluss erheblich verlangsamt. Dementsprechend sind auf der EuroShop 2011 Leergut-Rücknahmeautomaten ein wichtiges Ausstellungssegment.

Mittlerweile teilen sich wenige große Anbieter den Markt. Der mit dem Einsatz der Rücknahme-
automaten verbundene Zusatznutzen stellt einen wichtigen Schwerpunkt auf der Messe dar. Zum Beispiel bei Wincor Nixdorf. Das Unternehmen hat sich nach eigener Aussage vom reinen Maschinenanbieter zu einem Lösungsanbieter entwickelt. Zur Steuerung der mit dem Geräteeinsatz verbunden Serviceleistungen wurde eine spezielle E-Service-Plattform entwickelt. Unter der Bezeichnung „RVplus“ wird den Handelskunden darüber hinaus ein Paket an Zusatznutzen wie statisches und dynamisches Couponing, Spenden mithilfe eines Spendenknopfes, Integration eines Kundenkartenlesers oder Nutzung von Geräteflächen offeriert.  

Leergutrücknahmelösungen von Wincor Nixdorf sind in der Lage, Rabatt-Coupons auszugeben, die Preisnachlässe auf ein vom Händler definiertes Produkt (statisches Couponing) beziehungsweise ein auf den Endkunden individuell ausgerichtetes Produkt (dynamisches Couponing) gewähren. Anhand des Spendenknopfes, welcher direkt an der Leergutrücknahmelösung angebracht ist, kann der Endkunde seinen Pfandbetrag einem guten Zweck zukommen lassen. Pfandbeträge können auch auf eine Kundenkarte gebucht werden anstatt den Betrag via Beleg auszuzahlen.  

Die von Wincor Nixdorf entwickelten Lösungen verbrauchen nach eigenen Aussagen wenig Strom, zum Beispiel durch neue Schneidwerke und den Einsatz von LED zur Beleuchtung von Gebinden und Kästen. Die Automaten entsprechen der RoHS-Richtlinie, das heißt, sie werden ohne die Verwendung von Schadstoffen wie Blei und Cadmium gefertigt. 

Umweltverträglichkeit ist auch bei Trautwein ein wichtiges Kriterium. Das Unternehmen minimierte den Stromverbrauch seiner Geräte und recycelt Altgeräte. Messe-Highlight ist das System „B 430“, ein modulares System für die Rücknahme von Ein- und Mehrweggebinden, aus dem sich kunden-
individuelle Rücknahmesysteme mit Gehäusebreiten zwischen 0,95 und 1,52 Meter konfigurieren lassen. Unter anderem durch Bon-Branding oder Gewinnspiel-Optionen lassen sich Trautwein-Geräte für zusätzliche Werbezwecke nutzen. Künftige Verbesserungspotenziale sieht das Unternehmen noch bei der Erhöhung der Annahmegeschwindigkeit, den Displayanzeigen, einer erleichterten Reinigung und der Minimierung von Gerüchen.  

Marktführer in Deutschland ist bei Rücknahmeautomaten weiterhin der norwegische Anbieter Tomra. Das Unternehmen wird auf der EuroShop den Kombi-Automaten „T-820” und den neuen Automaten
„T-705” präsentieren. Im Fokus bei allen Produktentwicklungen stehen bei Tomra die höhere Verfügbarkeit der Systeme für den Verbraucher, die weitere Verbesserung der Bedienbarkeit für Verbraucher und Marktpersonal, Instrumente zur Optimierung nachgelagerter Prozesse sowie die Verwendung Strom sparender Komponenten. Zukünftigen Mehrwert für die Anwender sieht Tomra nicht nur in bereits etablierten Couponing- oder Spendenprogrammen, sondern auch in der weiteren Anbindung an Smartphone und Internet. 

Foto: Rewe Schäfer

Kontakt: kempcke@ehi.org

Leergut-Rücknahmesysteme

Digi Deutschland GmbH: Halle 6/Stand E79

Hans H. Trautwein SB-Technik GmbH: Halle 7a/Stand D13

Honeywell Scanning & Mobility: Halle 6/Stand I34

Tomra Systems ASA: Halle 7a/Stand A07

Wincor Nixdorf International GmbH: Halle 6/Stand A76