Auf Nummer sicher gehen | stores+shops

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Auf Nummer sicher gehen

Der Brandschutz im Handel ist genauso wichtig wie eine schöne Ladenausstattung und Verkaufsatmosphäre. Brandschutzkonzepte sind heutzutage integrierter Bestandteil von übergeordneten Sicherheitssystemen und sollten von Brandschutz-Spezialisten in Zusammenarbeit mit anderen Gewerken geplant werden.

„Es entspricht der Lebenserfahrung, dass mit der Entstehung eines Brandes praktisch jederzeit gerechnet werden muss. Der Umstand, dass in vielen Gebäuden jahrzehntelang kein Brand ausbricht, beweist nicht, dass keine Gefahr besteht, sondern stellt für die Betroffenen einen Glücksfall dar, mit dessen Ende jederzeit gerechnet werden muss.“ (Oberverwaltungsgericht Münster, 10 A 363/86 vom 11.12.1987). Dieses Urteil bringt auf den Punkt, was jeder Betreiber oder Händler beachten sollte: Brandgefahr darf nie unterschätzt werden – selbst wenn noch kein Brand aufgetreten ist. Neben der Warenvielfalt, einer gepflegten Einkaufsatmosphäre und pfiffigen Shop-Konzepten ist es ebenso wichtig, Kunden wie Mitarbeitern einen größtmöglichen Schutz zu bieten.

Die drei Säulen eines Brandschutzkonzeptes

Naturgemäß spielt der vorbeugende Brandschutz in einem Sicherheitskonzept die Schlüsselrolle. Ziel muss es sein, die Entstehung, Ausbreitung und Auswirkung von Bränden zu verhindern oder einzuschränken. Generell basiert ein Brandschutzkonzept auf drei Säulen: dem baulichen, technischen und organisatorischen Brandschutz. Themen des baulichen Brandschutzes sind u.a. das Brandverhalten von Baustoffen, Brandwände und Brandschutztüren. Der anlagentechnische Brandschutz beschäftigt sich mit gebäudetechnischen Anlagen wie Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, Brandmelde- und Löschsystemen und Fluchttüren. Zu den organisatorischen Maßnahmen zählen die Entwicklung von Brandschutzplänen, Schulungen im Umgang mit brennbaren Stoffen und Gefahrenquellen bis hin zur allgemeinen Brandschutzschulung von Mitarbeitern.

Kunden und Mitarbeitern größtmöglichen Schutz bieten.

Jens Aperdannier

Produktmanager Brandmeldesysteme D-A-CH, ADT Deutschland GmbH

Anlagentechnischer Brandschutz gehört in Expertenhände

Der Betreiber einer Shoppingmall oder ein Geschäftsinhaber sollte in enger Zusammenarbeit mit dem Planer, dem Errichter, Sachverständigen und optional der Feuerwehr von Beginn an integriert planen. Wesentlich für den anlagentechnischen Brandschutz ist als erster Schritt die Risiko- und Schwachstellenanalyse. Dazu sollte man alle sicherheitsrelevanten potenziellen Ereignisse in Betracht ziehen – in den Bereichen Verkaufsflächen, Warenlager, Verkehrsflächen und evtl. Serverräume. Zu den Schutzzielen zählen das rasche Entdecken von Bränden und das Informieren der betroffenen Menschen, automatische Ansteuerung von Schutzund Löscheinrichtungen, schnelles Benachrichtigen der Einsatzkräfte und das eindeutige Lokalisieren des Gefahrenbereiches. Auch die für den Betreiber entstehenden Kosten eines risikogerechten Brandschutzes sollten im Vorfeld berücksichtigt werden. Vor jeder Entscheidung für ein neues Brandschutzsystem oder für die Modernisierung bereits vorhandener Systeme sollten also in einer Risiko- und Schwachstellenanalyse folgende grundlegende Punkte geklärt werden: 

  • die allgemeine Gefahreneinschätzung,
  • das Erkennen und Schließen von Sicherheitslücken,
  • der technologische Anspruch an eine Anlage, 
  • die Investitionskosten für das Sicherungssystem, 
  • die nachfolgenden Betriebs-, Instandsetzungs- und Wartungskosten.

Ganzheitliches Schutzkonzept

Nach der Risiko- und Schwachstellenanalyse folgt das Sicherheitskonzept, in dem die einzelnen Vorgehensweisen für die Einrichtung einer Brandschutzanlage dokumentiert werden: Ist- und Sollanalyse, Technikmontage, Inbetriebnahme, regelmäßige Wartung und Instandsetzung, Service. Auch die einzusetzende Technik, die Beauftragung eines nach DIN 14675 oder VdS Schadensverhütung zertifizierten und auf das System geschulten Errichter-Unternehmen und die Festlegung eines Zeitrahmens werden in einer Konzeption aufgeführt. Nicht weniger wichtig sind versicherungsrelevanten Richtlinien sowie die baurechtlichen und technischen Normen zum Einbau und Betrieb von Brandschutzanlagen und Löschsystemen. Die Versicherungen machen den Betreibern strenge Auflagen. Unbedingt zu beachten ist, dass die Verantwortung für eine regelmäßige Beauftragung von Instandhaltungsmaßnahmen beim Betreiber liegt. Dazu gehört die Benennung und Ausbildung einer sachkundigen Person, beispielsweise eines Sprinklerwarts. Nicht zu vergessen sind ferner die Technischen Aufschaltbedingungen (TAB) der Berufsfeuerwehren, die je nach Kreis oder Berufsfeuerwehr unterschiedlich sind. Zusätzlich sollte im Rahmen eines ganzheitlichen Gefahrenmanagements stets an die Kopplung mit anderen Gewerken gedacht werden, etwa Zugangskontrolle und Videoüberwachung bis hin zu einem übergreifenden Gebäude-Managementsystem, über das die einzelnen Komponenten intelligent gesteuert werden.

Melder und Löschsysteme

Die Wahl eines Brandmelde- und Löschsystems und deren Komponenten sollte unter Betrachtung der jeweiligen filialspezifischen Situation geschehen. Eine Brandmeldeanlage besteht aus unterschiedlichen angeschlossenen Meldern, die jeden Alarm und jede Störung an eine Hilfe leistende Stelle – zum Bespiel die Feuerwehr oder eine externe Notruf-Service-Leitstelle – weiterleiten. Ein System wie „Zettler Expert“ von Total Walther funktioniert mit zentraler Intelligenz: Die Messdaten der angeschlossenen Melder werden analysiert und verarbeitet. An das Brandmeldesystem können sogenannte Mehrkriterien-Melder – sie erkennen und messen mehr als eine Brandkenngröße – sowie die besonders für den Personenschutz geeigneten Kohlenmonoxid-Melder angeschlossen werden. Im Sinne eines komplexen Gefahrenmanagements ist auch die Ansteuerung von Gaslöschsystemen möglich. Nach den Sprinkleranlagen nehmen diese im Handel den größten Anteil an der gesamten Löschtechnik ein. Sowohl Sprinkleranlagen als auch Gaslöschanlagen auf Basis von sogenannten Inertgasen arbeiten effizient und umweltschonend, wobei das Löschen mit geeigneten Inertgasen die Löschmittelschäden zum Beispiel an elektronischen Geräten minimiert.

Brandschutz im Supermarkt

Nimmt man das Beispiel eines Supermarktes mit Lager, so gelten folgende Schutzanforderungen: Nach der VkVO (Verordnung über den Bau und Betrieb von Verkaufsstätten, kurz: Verkaufsstättenverordnung) ist vom Betreiber einer Handelsfiliale der Vollschutz durch eine Sprinkleranlage gefordert, zulässige Ausnahmen sind WC-Räume, Umkleide- und Technikräume mit geringen Brandlasten. Ebenfalls verpflichtend ist, dass die Sprinkler- und Brandmeldeanlage bei der Feuerwehr aufgeschaltet und die Alarmierung Hilfe leistender Stellen und Maßnahmen zur Evakuierung festgelegt sind, gegebenenfalls in einem gesonderten Evakuierungskonzept. Gerade in weitläufigen Shoppingzentren mit hohem Publikumsaufkommen sollten Sprachalarmanlagen zur Evakuierung von Menschen in keinem Sicherheitskonzept fehlen. Auch enthält ein Brandschutzkonzept die Festlegungen von „Brandabschnitten“ und fordert den Schutz sensibler Bereiche wie Serverräume durch Gaslöschanlagen. Gerade für diese Bereiche eignet sich ein Gaslöschsystem wie „Inergen“, ein Gemisch aus den natürlich vorkommenden Inertgasen Stickstoff, Argon und Kohlendioxid, das nach dem Prinzip der Sauerstoffverdrängung arbeitet.

Das Beispiel des Supermarktes zeigt: Wer im Handel auf Nummer sicher gehen will, sollte sich kompetenter Unterstützung mit umfassendem Wissen und hoher Beratungsleistung bedienen. Ein Aspekt ist auch die Zukunftsfähigkeit der Technik, die ein Maß an Investitionssicherheit bieten sollte. 

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Integriertes Brandschutzkonzept

Die Centrum-Galerie Dresden hat eine Gesamtfläche von 62.000 qm. Dem Schutz dieses Raums dienen integrierte Sicherheits-Applikationen, zu denen auch der Brandschutz gehört.

Die Applikationen umfassen Brandschutz-, Einbruchmelde- und Zutrittskontrollsysteme, die in einem übergreifenden Alarm- Management- und Sicherheitssystem vernetzt sind. Für den Brandschutz sind 3.000 Brandmelder vom Typ „Zettler Expert“ installiert, die Rauchgase frühzeitig in der Entstehungsphase von Schwelbränden detektieren können. Damit verbunden ist eine elektroakustische Anlage mit rund 3.000 Lautsprechern, die im Falle eines Falles Besucher und Mitarbeiter alarmiert. Eine Fluchttür-Steuerung unterstützt in einem solchen Fall das geordnete Räumen des Gebäudes. Eine Sprinkleranlage mit 10.000 Sprinkler-Einheiten von Total Walther ist flächendeckend über das Gebäude verteilt. In einem übergreifenden Alarm-Managementsystem sind auch Einbruchmelde- und Zutrittskontrollanlagen in das ganzheiltiche System integriert.

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